Ein ernstes Thema: Genitalverstümmelung bei Frauen

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Genitalverstümmelung bei Frauen ist ein Thema, welches selten öffentlich und medienwirksam diskutiert wird. Dabei betrifft es mehr als 140 Millionen Frauen und junge Mädchen auf der Welt. Am Samstag, am 6.2., war der Welttag gegen Genitalverstümmelung. Grund genug, sich mit diesem Thema ein wenig genauer zu befassen. Der Originaltext wurde am  25.Juli 2014 veröffentlicht. Dieses Thema ist gerade jetzt aktueller denn je, denn viele geflüchtete Frauen leider unter diesen Verletzungen. Eine Strategie zur Hilfe und zur Therapie zu finden war demnach nie dringender.

Wie viele Frauen sind von der Verstümmelungbetroffen?

Ein ernstes Thema: Genitalverstümmelung bei Frauen

Quelle: Terre des Femmes (mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung)

Weltweit sind laut WHO rund 140 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Viele von ihnen Leben in Afrika, aber auch in asiatischen Ländern insbesondere in Indonesien und Malaysia.

Warum verstümmelt man Frauen ?

Bisher konnte noch kein Forscherteam den kulturellen Ursprung dieser Art von Verstümmelung herausfinden. In den meisten Ländern und Kulturkreisen ist die Tradition der ausschlaggebende Punkt. Dabei sollen die Frauen durch die rituell durchgeführte Beschneidung auf die Rolle als Gebärende, Mutter und treue Ehefrau vorbereitet werden.

Laut einer Studie aus dem Jahre 2013 werden ca. 70 % diese Beschneidungen von Hebammen, Ärzten oder professionellen Beschneiderinnen ausgeführt. Die Beschneidung findet fast ausschließlich ohne Betäubung und häufig  unter denkbar unhygienischen Zuständen. Die jungen Frauen, meist noch Kinder, werden von Erwachsenen festgehalten und dann beschnitten.

Nicht wenige versterben nach der Beschneidung durch Verbluten oder durch Infektionen.

Weitere Details verschweige ich jetzt einfach mal. Ich habe in den vergangenen Stunden zuviel gelesen, was mich wirklich nachhaltig schockiert.

Gibt es diese Art der Folter auch in Deutschland?

Nach Schätzungen von Terre des Femmes sind rund 30.000 Frauen und Mädchen  in Deutschland betroffen. Unter ihnen vor allem junge Mädchen aus afrikanischen und indonesischen Einwandererfamilien.

Hierzulande steht die Beschneidung von Frauen unter Strafe. Aus diesem Grund werden die jungen Mädchen, bevorzugt in den Sommerferien, in ihrem ‚Heimaturlaub‘ beschnitten. Es werden aber auch professionelle Beschneiderinnen nach Deutschland eingeflogen, um den ‚Eingriff‘ durchzuführen. Hier ist besonders NRW in den Fokus der Ermittler geraten.

Medizinische Folgen

Die Verstümmelung führt zu weit mehr Folgen für die Gesundheit als der reine Verlust des Sexualorgans. Mit ihr können Infektionen und natürlich auch Schäden an Blase und Darm einhergehen. Normaler, schmerzfreier Geschlechtsverkehr und eine Geburt ohne Komplikationen ist kaum machbar. Dieser Vorgang ist ein Akt der Unterdrückung. Und auch die psychischen Folgen sind für die Betroffenen Frauen immens.

Frauen, welche dieses Schicksal erleiden mussten können in Deutschland auf Hilfe hoffen. Denn Beschneidung ist eine Straftat!

Über Frauenorganisationen können die Frauen Zugang zu Psychotherapien erlangen, zudem bieten bereits zwei Kliniken Operationen zur plastischen Rückbildung der verletzten Gewebes an.

Was kann jeder von uns tun? 

Jeder von uns kann helfen, indem er Augen und Ohren offen hält.

Wenn ein Kind oder junges Mädchen nach seinem Urlaub in der Heimat sehr ruhig, verstört oder sonst wie auffällig ist und man könnte da eine Verstümmelung vermuten, kann man sich zuerst an die Organisation ‚Terre des Femmes‘ wenden, ebenso, wenn man selbst betroffen ist.

Weiter Informationen zu diesem Thema :

Terre des Femmes und auf den Seiten der Bundesregierung

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