Ein Ende kann ein Anfang sein- Ruinen

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Partials 3

Ruinen

Dan Wells 

Ivi, 2015 

978-3492702843

19,99€ 

Amazon

Kann Spoiler enthalten, da es das Ende einer Trilogie ist! 

Er ist unausweichlich – der Krieg, der das Schicksal der Menschen und das der Partials entscheiden wird. Jede Seite ist stark genug, die andere zu vernichten, und Kira Walker bleibt nur noch wenig Zeit, die Katastrophe zu verhindern. Nur sie kennt das letzte Geheimnis der Partials und damit den Weg, die Zerstörung der Welt abzuwenden … Das große Finale der »Partials«-Reihe von Bestsellerautor Dan Wells: Die Zeit läuft ab und die Welt steht am Rand des letzten Krieges. Er wird das Schicksal beider Gattungen, der Menschen und der Partials, besiegeln. Während beide Seiten aufrüsten, um den vernichtenden Schlag zu führen, hat Kira Walker endlich ein Heilmittel für die Partials gefunden. In ihrem verzweifelten Bemühen, den Untergang zu verhindern, muss Kira bereit sein, alles zu opfern – selbst wenn es ihr eigenes Leben ist …

Lange haben wir die Protagonisten begleiten. Haben mit Kira hin und her überlegt mit Samm versucht, eine Welt zu verstehen und mit Nandita, um das Überleben gekämpft. 

Einige Personen sind schon gestorben. Manche kannten wir nur dem Namen nach, hatten sie zwei Seiten lang begleitet und dann war es schon wieder vorbei. Doch zu vielen Personen konnten wir eine tiefe Bindung aufbauen. Da dies der letzte Band ist, gehe ich nur noch kurz auf die Charaktere ein, wenn sie mich wirklich beeindruckt haben. Kira kennen wir schließlich schon ziemlich gut ;) 

Beeindruckt hat mich Heron, die wir als unnahbar kennen. Nie weiß ich, wie sie reagieren wird, sie ist Person X. Am Ende dieses Buches wird klar, dass sie fast genauso verletzlich war, wie alle anderen auch. Dieser kurze, aber beherzte Nebenstrang und ihre Verwandlung hat mich wirklich glücklich gemacht. 

Außerdem ist mir Samm weiter ans Herz gewachsenen. Seine wachen Gedanken, seine neuen Ideen und die Liebe, die er tatsächlich verspürt, haben es einfach gemacht ihm zu folgen. 

Ein neuer Charakter, auf den ihr euch freuen könnt, ist Green. Er taucht plötzlich auf, ist gar nicht oft explizit im Mittelpunkt, aber hat mich beeindruckt. 

Die Welt der Menschen und Partial hat sich weiterhin verschlechtert. An beiden Fronten wird hart gekämpft und der Leser befindet sich immer an mehreren Orten gleichzeitig. Ob bei Dr. Morgan im Labor, mit Samm im abgelegen Ressort oder mit versprengten Truppen auf der Flucht. Abwechslung wird geboten, obwohl er Leser die meisten Orte schon kennt. 

Atem holen gibt es bei Dan Wells diesmal nicht. Alles muss zu einem Ende gebracht werden und lange ist nicht klar, in welche Richtung der Autor strebt. 

Es gibt keinen richtigen Haupthandlungsstrang. Klar, wissen die Leser der beiden anderen Bände, dass Kira im Mittelpunkt steht. Sie hat aber mittlerweile so viele Weggefährten gewonnen und auch verloren, dass sie eher als Bindeglied gesehen werden kann. 

Versprengte Menschen kämpfen, um die Bedrohung abzumildern, Partial wechseln die Seiten, und Kira opfert sich. Am Ende des zweiten Teils hat sie sich freiwillig in die Hände von Dr. Morgan gegeben. Sie möchte der Schlüssel zu einer Lösung sein. Nach langem Hin und Her wird klar, das wird sie nicht weiterbringen und Kira macht sich wiedermal allein auf den Weg. 

An anderer Stelle begleitet wir Samm, der im Ressort eine gute Arbeit leistet, Gewissensbisse hat und auch die Welt verändern möchte. Ich mochte Calix schon im ersten Band. Sie ist ein sehr positiver Mensch, den wir in diesem Band auch wieder begegnen. 

An anderer Stelle wird viel gekämpft, denn es gibt immer wieder neue Gefahren: Atombombe, Fallout, unbekannte Wesen und vieles mehr. 

Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert, konnte mir aber nicht vorstellen, wie Dan Wells dieses Durcheinander zu einem Ende bringen möchte. Das Hin und Her hat mich oftmals verwirrt, denn versprengte Truppen gibt es auf beiden Seiten. Es dauerte manchmal bis ich merkte: “Ach, jetzt bin ich bei den Partials!”

Es ist, das gebe ich wirklich zu, kein spektakuläres Ende. Es gibt kein Feuerwerk, nicht viele Tränen und irgendwie auch keinen großen Knall. Dennoch bin ich zufrieden. Es gab viele intelligente und klärende Gespräche, die ich wirklich sorgsam lesen musste. Ich hätte nicht gewusst, für welche Gruppe, Menschen oder Partials, ich mich entscheiden sollte. Wer soll gerettet werden, wer nicht? Hat es vielleicht keiner verdient? Am Ende ist sicher, dass Dan Wells einen guten Schluss gewählt hat. 

Ich mag es, wenn alles zusammenpasst und bin froh, dass es nicht plötzlich nur noch eine Taschenbuchausgabe gab. Manchmal gibt es plötzlich auch größere Bücher oder kleinere, aber IVI blieb der Machart treu. Der letzte Band ist nun gelb und verkörpert damit fr mich die Untergangsstimmung in den Ruinen eines Lebens. 

Noch während des Schreibens der Rezension war ich mir nicht sicher, was ich an Punkten vergeben würde. Es werden nun aber doch vier Bücherpunkte, da ich festgestellt habe, dass es ein würdiger Abschluss für Kira und auch für mich ist. Es gibt Trilogien, die viel unbefriedigter enden. Dan Wells und seine Welt habe ich sehr gemocht und hoffe, dass er noch mal etwas so interessantes schreiben wird.