Der grüne Bürgermeister von Freiburg hat offenbar einen erfolgreichen crashkurs bei der Bürgermeisterin in Maywood gemacht: In den letzten drei Jahren hat seine Stadt mehr als 50 Mio. Schulden getilgt und keine neuen Kredite mehr aufgenommen. Es war eine steile Lernkurve für Dieter Salomon: Die erste Liste seiner Ausgabenreduzierungen ging gleich den Bach herunter: Die BürgerInnen verweigerten sich Salomon, Schwimmbäder zu schließen oder die städtische Wohnungsbaugesellschaft zu verkaufen.
Salomon kappte aber auch grüne ideologische Lieblingszöpfe: Der zeitweilig eingeführte sog. "Bürgerhauhalt" entpuppte sich schnell als viel zu aufwändig, teuer und überflüssig (Salomon: nur eine Bühne für die Funktionäre und Lobbyisten aus der Kultur- und Sozialszene....) Seine schnelle Wieder-Abschaffung erbrachte gleich wieder eine halbe Million Euro Einsparung.
Fazit:
Auch grüne Kommunalpolitiker können bemerkenswerte Realisten sein, wenn sie nicht ideologisch verbohrt sind, sondern sich unverstellten Blicks phantasievoll und ohne Angst vor kommunalen Tabus und städtischen Lobbygruppen den kommunalen Sparzwänge stellen.
Auf die weiteren Präsentationen kommunaler Sparwerkstätten in der FTD diese Woche bin ich gespannt:
Dienstag: Wolfsburg
Mittwoch: Rednitzenbach
Donnerstag: Pirna
Freitag: Flensburg.
Maywood, wir danken dir. Deine Botschaft kommt nun endlich auch in Deutschland an.