Ein Blick zurück – Apps erobern alle Bereiche des Lebens

Erstellt am 23. Dezember 2016 von Flatpack

So langsam klingt das Jahr aus und für den einen oder anderen ist vielleicht ein kleiner Blick zurück ganz interessant. Im Grunde gibt es Apps in der heutigen Form und Marktdurchdringung erst seit wenigen Jahren. Angefangen hat alles mit kleinen Spielchen, die in Zeiten vor iOS und Android nur aus wenigen Aktionen und gut sichtbaren Pixeln bestanden. Heute gibt es nahezu keinen Bereich, für den es nicht irgendeine App gibt.

Vor Jahren hatte ich ein kleines Siemens Handy, das bereits 2 kleine Spiele an Bord hatte. Mit einer Handvoll Pixel konnte ich umherspringen und mir hier und da die Zeit vertreiben. Vermutlich hatten andere auch Spaß an diesen kleinen Extras, sodass sie kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wurden.

Spiele sind auf dem Smartphone kaum noch wegzudenken

Ich selbst spiele zwar nicht sonderlich viele Spiele, aber ein paar Favoriten habe ich schon, die ich täglich nutze. Das diese kleinen Games einen so durchdringenden Erfolg haben, liegt natürlich nicht zuletzt an den Entwicklern und ihren sicher nicht ganz billigen Marketing-Strategien. Da wird nichts dem Zufall überlassen und es wird entwickelt, was der Markt verlangt. Indie-Entwickler können da schon rein finanziell nicht mithalten und sind auf virale Verbreitung in sozialen Netzwerken angewiesen. Da gerade Spiele weltweit genutzt werden, ist die Sprache eine große Hürde. So manche App kommt daher mit einer ziemlich holprigen Übersetzung daher. Wer das nötige Kleingeld hat, setzt natürlich auf Lokalisierung und kann somit auch länderübergreifend stattliche Downloadzahlen aufweisen.

Tools wurden zu echten Helferlein

Natürlich gibt es nicht nur Spiele. Im Laufe der Zeit wurden immer mehr Tools auf den Markt gebracht. Mit diesen wurden SMS Apps der Gerätehersteller ersetzt, Email-Apps ausgetauscht und Messenger vom Browser auf das Handy gebracht. Gerade davon waren die Netzbetreiber so gar nicht begeistert, weil sie Milliarden mit SMS verdient haben. Heute dürfte der Anteil der SMS an alle Nachrichten verschwindend gering ausfallen. Den Großteil dürften WhatsApp, Facebook und andere Dienste an sich gebunden haben.

Mit dem ersten iPhone und Android Geräten wurden Apps salonfähig und unter Entwicklern herrschte Goldgräberstimmung. Heute können jedoch nur die allerwenigsten von ihren Apps leben. Aber immerhin hat dieser Boom dafür gesorgt, dass mehr und mehr Dienste vom Browser in native Apps gewandelt wurden. Während vor einigen Jahren das Wetter noch in der Tageszeitung stand, hat es mittlerweile den Weg über den Browser auf das Handy gemacht. Es dürften nur wenige Smartphones da draußen sein, die keine Wetter-App installiert haben. Ebenso wenige kommen ohne eine Wecker-App aus. Ich habe schon lange keinen Wecker mehr auf meinem Nachttisch stehen.

Durch besser werdende Kameras kamen natürlich auch entsprechende Foto-Apps und passend dazu Bildbearbeitungs-Apps auf den Markt. Aktuell können diese zum Teil einen PC überflüssig machen. Sogar einige Videos habe ich auf meinem Tablet bearbeitet und auf YouTube veröffentlicht.



Nachrichten wurden mobil

Kein News-Magazin kann heute noch auf eine eigene App verzichten. Ich oute mich hier sogar freiwillig als Bild-Leser, der täglich mehrmals in die Bild App schaut. Wer solche Blätter nicht mag, findet zahlreiche andere Anbieter und selbst die lokalen Tageszeitungen haben ihre eigenen Apps.

Video, Musik und Hörspiele auf dem Smartphone und Tablet

Vor vielen Jahren bin ich in die Videothek gefahren, um mir einen Film auszuleihen. Später habe ich dann den einen oder anderen Film über Dienste wie Maxdome geliehen. Heute bin ich Amazon Prime Kunde und habe dadurch auch Zugriff auf unzählige Filme und Serien. Nur selten schaue ich mir diese auf dem TV oder am Rechner an. In der Regel schnappe ich mit mein Tablet, starte die App und lehne mich zurück.

Das gleiche gilt für Musik und Hörspiele. Diverse Flat-Anbieter buhlen hier um die Kunden und bieten für wenig Geld Millionen Songs und Tausende Hörspiele. Musik wird auf das Handy geladen und über eine App per Bluetooth an passende Lautsprecher oder die Audioanlage im Wohnzimmer ausgegeben.

Shopping ohne App kaum denkbar

Wenn ich shoppe, dann nur noch selten in Online Shops am Rechner. In der Regel bekomme ich alles bei Amazon und Ebay. Kurz die App geöffnet, Suchbegriff eingegeben und Preise verglichen. Ein solcher Vergleich kann auch über die Apps verschiedener Dienste wie idealo.de, billiger.de und wie sie sonst noch heißen erfolgen.

Auch Blogs nutzen Apps

Viele träumen davon, ein erfolgreicher Blogger zu werden. Der Weg kann allerdings auch sehr steinig sein. Immer öfter werden zu einem Blog auch passende Apps herausgegeben. Meist entstanden diese durch Baukastensysteme oder wurde selber programmiert, wenn entsprechende Programmierkenntnisse vorhanden waren. Einen echten Vorteil bieten solche Apps in Bezug auf die Inhalte des Blogs nicht. Durch Responsive Design kann dieser auch wunderbar über den Browser gelesen werden, ohne das dafür ein Mehraufwand entstanden ist. Allerdings können die App Stores für deutlich mehr Reichweite sorgen, was dem eigentlichen Blog wieder zugute kommt. Dabei können diverse weitere Apps wie Facebook, Instagram, Twitter und Co ebenfalls sehr hilfreich sein.

Firmen haben das Potential von Apps erkannt

Nachdem Apps in aller Munde waren, haben sich auch Firmen Gedanken gemacht, wie sie die kleinen Tools für sich nutzen können. So entstanden die ersten kleinen Apps, die meist nur ein Abklatsch der Webseite waren und mehr Nachteile als Vorteile boten. Größere Firmen haben ein Spiel entwickeln lassen und es kostenlos verteilt. Finanziell gesehen war das immer noch günstiger, als die gleiche Reichweite über konventionelle Wege zu erreichen.

Der Hype hat sich in diesem Bereich deutlich abgeschwächt und die Apps der Firmen sind eher zu einer Kommunikationsplattform geworden. Kunden vom Autohaus können über eine App den Termin zur nächsten Inspektion buchen, Vertreter vor Ort Berechnungstools nutzen, die sonst einen PC erforderlich gemacht haben. Da das Marketing von Apps große Summen verschlingen kann, werden heute eher Sammeldienste genutzt, die für Reichweite sorgen. Dazu braucht man sich nur die Lieferdienste für Pizza und Co anschauen. Der kleine Pizzabäcker hätte gar nicht genug Geld, um seine App so bekannt zu machen, dass über diese auch Bestellungen kommen. Lieferando und Co übernehmen die Vermarktung und der Pizzabäcker zahlt nur einen kleinen Teil der Kosten, da sich diese auf viele Nutzer verteilen.

Es ist schon erstaunlich, wie stark Apps unser Leben durchdringen und vor allem in welch kurzer Zeit das geschehen ist. Wirklich vorgestellt und reviewed hab ich in diesem Artikel zwar keine App, aber zum Jahresende darf man auch mal einen kleinen emotionalen Rückblick wagen.