Diese Krabbe trafen meine Mutter und ich vor achtunddreißig Jahren auf den Bahamas, etwas anderthalb Meter vom Flutsaum entfernt.
Ein Deutscher kam uns entgegen, sah, was wir da betrachteten und fragte: „Was ist DAS denn für ein Viech?“
„Eine Krabbe“ antworteten wir erstaunt.
„Was? Sooo weit weg vom Wasser?“ fragte er entgeistert.
An jenem Tag wurde mir klar, wie wenig manche Menschen über die Lebewesen in ihrer Umgebung wissen, von allem über die maritimen. Ich war neun, und es entsetzte mich, stammte ich doch aus einer Familie, in der ständig jemand zum Lexikon sprintete. Es gehörte sich, über Dinge Bescheid zu wissen und wenn eben nicht, zumindest zu wissen wo man es herausfinden konnte.
Es war ein wunderbarer Moment, damals an jemem tropischen frühen Morgen, der Blickwechsel mit diesem erstaunlichen Wesen das uns da furchtlos begegnete und aus unergründlichen Knopfaugen ebenso neigierig betrachtete wie wir es.
Meine Mutter, 85jährig, ist gerade dabei die alten Dias zu digitalisieren und nachzubearbeiten.
Die Krabbe, finde ich, sieht aus als hätten wir sie gestern erst fotografiert, und genauso frisch ist die Erinnerung.