Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Erstellt am 21. März 2012 von Ppq @ppqblog
Da wächst zusammen, was zusammengehört! Ausgerechnet beim heiß diskutierten Thema Solidarzuschlag geben mit feiner Ironie ihre Vermählung bekannt: "Bild" aus dem hause Springer (Screenshot oben links) und der "Spiegel" aus dem Hause "Spiegel", ehemals Sturmgeschütz der Demokratie (Screenshot oben rechts). Beide Blätter, so unterschiedlichen Formats sie von Weitem auch sein mögen, wählten als Illustration zum Thema Solidarpakt aus der offensichtlich eng begrenzten Anzahl vorhandener Archivfotos das Bild eines geschlossenen Ladengeschäftes irgendwo im Ruhrgebiet.
"Sonnenschein" steht als Name über den mit Grafitti beschmierten Rolläden, die heruntergelassen sind, weil die Lichter in vielen Städten "tief im Westen, wo die Sonne verstaubt" (Herbert Grönemeyer), schon lange untergeht. Sich untergegangene, verstaubte Sonnen aber naturgemäß schlecht illustrieren lassen, was wiederum schlecht ist für vom Presserat verwöhnte Medien wie "Spiegel" und "Bild", die ganz auf knallige grafische Reize bei der Volksaufklärung setzen.
Deshalb also "Sonnenschein", deshalb also die erneute absolut identische Bedienung des Baustellen- und des Hörsaal-Publikums. Deshalb also der wiederholte Beweis, dass der wahre Boulevard an der Waterkant wohnt, während das echte Nachrichtenmagazin neuerdings locker ohne Seite 1-Girl auskommt.
Terror im Archiv Heuchler im Hysteriechannel