Das war echt ein Wochenende zum Vergessen. Bescheiden, mühsam, anstrengend und sehr nervenaufreibend. Am Samstag war die Kleine plötzlich krank. Am Freitag war sie noch quietschfidel, in der Nacht kam sie mir etwas warm vor und bat ständig um Wasser. Morgens war alles in Ordnung. Erst, als wir uns anziehen und in unseren Garten fahren wollten, wirkte sie schlapp und ich fühlte ihre Stirn. Heiß! 39,2°C Fieber. Meine Kinder haben so gut wie nie Fieber! Sie hatte sonst gar nichts, nicht mal Husten oder Schnupfen. Merkwürdig. Sie baute mit der hohen Temperatur sofort immens ab und war total schlapp und anhänglich. Wollte nur getragen und nicht abgesetzt werden. Wir fuhren trotzdem in unseren Garten.
Dort erwartete uns eine sehr unangenehme Überraschung. Auf der einen Seite gab es neue Nachbarn und diese hatten am letzten Wochenende, als wir (wegen des Großelternbesuchs) nicht im Garten waren, fast die komplette Sichtschutzhecke zwischen unseren Gärten weggemacht. Es war ein Alptraum, unser Rückzugsbereich, unsere Ruheoase war verschwunden und wir hofften inständig, dass die Neuen für adäquaten Ersatz sorgen würden. Als sie kamen, fragten wir sofort danach, aber leider wirkten sie ganz überrascht ob unserer Nachfrage. Grummel! Also müssen wir wahrscheinlich in den sauren Apfel beißen und uns um Sichtschutz kümmern. Weder möchten wir am Wochenende auf dem Präsentierteller sitzen noch auf Schritt und Tritt beobachtet werden. Sehr unschön und enttäuschend.
Den ganzen Samstag war die Kleine sehr matt, aber zum Glück nicht sehr quengelig. Sie schlief im Auto nur 45 min., was natürlich zu wenig für ein Fieberkind ist. Deshalb wanderte ich mit ihr im Buggy bei herrlichstem Herbstwetter noch 1 h über die Felder hinter unserem Garten. Sie döste, schlug aber sofort die Augen auf, wenn ich stehenblieb. Also immer laufen, wie zu Babyzeiten mit dem Großen. Danach war sie halbwegs ausgeruht und wir konnten sie im Garten auf die Liege setzen, ohne sie herumtragen zu müssen. Am späten Nachmittag erbrach sie dann und wirkte wieder fiebriger, hatte später noch 39,6°C. Sehr sehr ungewöhnlich. Keine sonstigen Krankheitsanzeichen. Zuhause lag sie dann nur noch wie ein nasser Sack auf mir und wir kuschelten auf der Couch. Zum Glück ließ sie sich anstandslos ins Bett bringen. Die Nacht war unruhig.
Heute, am Sonntag, war sie wieder fieberfrei und wirkte fitter, aß wieder, lachte und spielte. Zum Glück! Dafür waren mein Mann und ich, wie auch schon die letzten Tage, ziemlich angeschlagen. Am Vormittag musste ich mich sogar für eine Stunde hinlegen, so schlecht ging es mir. Wir blieben also zuhause und fuhren erst über Mittag in den Garten. Die Kinder schliefen im Auto, die Kleine allerdings wieder zu kurz. Sie wachte schreiend auf und weckte damit auch den Großen. Mein Mann schob sie im Buggy wieder über die Felder hinter unserem Garten, so dass sie sich noch etwas ausruhen konnte. Der Große blieb bei mir im Garten.
Am Nachmittag waren beide Kinder ziemlich schräg drauf, meckerten und nörgelten viel, waren streitsüchtig und kompromisslos, und durch unsere eigene miese Verfassung war das alles noch schwerer zu ertragen als sonst. Zum Glück ging es mir dann wieder etwas besser, so dass ich mit den Kindern noch für eine Stunde allein auf die Felder gehen konnte. Das geplante Drachensteigen war allerdings nicht mal 5 Minuten attraktiv, der Große weinte, weil er hinfiel, die Kleine weinte, weil ich mich mehr als 10 Meter von ihr entfernte, und so ließen wir das bleiben und besuchten wie immer "unsere" Heckrinder. Das Abendprogramm verlief glücklicherweise reibungslos.
Das war wirklich kein schönes Wochenende. Schade, denn das Wetter war traumhaft und die Gartensaison ist nun wohl endgültig vorbei. Der Fiebertag der Kleinen war unerklärlich und unsere angeschlagene Verfassung schlägt sich natürlich auch auf die Laune und die Geduld mit den Kindern nieder. An solchen Tagen wünschen wir uns sehnsüchtig Großeltern oder Verwandte, denen man die Kinder mal für ein paar Stunden auf's Auge drücken kann, und hören bzw. lesen neidvoll von kurzzeitig kinderlosen Eltern. Wir müssen immer selbst funktionieren, egal ob wir gesund oder krank, fröhlich oder traurig, gut oder schlecht gelaunt sind. Das ist sehr anstrengend. Eine Lösung dafür gibt es nicht wirklich. Nun hoffen wir auf eine bessere Woche und vor allem, dass das Fieber der Kleinen eine "Eintagsfliege" war.
Zum Schluss nochmal die Bitte, für unseren Traum, den Piraten-Spielturm, abzustimmen. Bis zum 14.10.2015 könnt ihr täglich 1 Stimme vergeben. Vielen lieben Dank!
Bitte hier voten.
P.S. Ein paar Bilder habe ich trotzdem von dem Wochenende gemacht ;)