Umfangreiche Daten zum Hangar auf dem ehemaligen Flugplatz Eschborn liefert ein jetzt vorgelegtes Gutachten. Es wurde von Landrat Berthold Gall und dem Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, Professor Dr. Gerd Weiß, am 26. August 2011 im Landratsamt vorgestellt.
Hangar in Eschborn (c) Lasarus.org
Wie Gall mitteilt, soll das Gutachten dem Bund als Eigentümer des Hangars Grundlagen für die Entscheidung bieten, wie der Bau künftig genutzt werden kann. „Das Gebäude ist trotz seines dunklen Ursprungs in der Zeit des Nationalsozialismus ein Baudenkmal von historischem Wert”, fasst Gall zusammen. Er und der Präsident des Landesamtes rufen den Bund auf, den denkmalgeschützten Hangar bei einem möglichen Verkauf nicht für rein private Zwecke vorzusehen, sondern ihn öffentlich nutzen zu lassen.
Nach Angaben von Weiß erschließt sich der Wert des verbliebenen Hangars „in seiner Nacktheit und Nüchternheit nicht auf den ersten Blick”. In Wahrheit aber sei das Ensemble „von hohem geschichtlichen Wert”. Dieses Baudenkmal solle erhalten bleiben und so genutzt werden, dass es seiner Bedeutung gerecht werde.
Das Landesamt habe ein Gutachten zum Hangar erstellen lassen, weil alle Pläne zu dem Gebäude verloren gegangen seien, erläutert der Bezirkskonservator des Landesamtes, Dr. Falko Lehmann. Die Denkmalpflege könnte auf dieser Basis Aussagen machen, wie der Hangar umgenutzt und verändert werden könne. Die von dem Architekten Torsten Brod zusammengestellte Dokumentation umfasse Pläne, Daten zu den einzelnen Bereichen des Gebäudes sowie eine Bilddokumentation und Angaben zur Baugeschichte.
Gall dankt dabei besonders dem Eschborner Stadtarchivar Gerhard Raiss. Er habe als profunder Kenner der Geschichte des Flughafens und des Hangars viel dazu beigetragen, die historische Bedeutung des Areals zu erkennen.
Der Hangar wurde Ende der 30er Jahre zur Kriegsvorbereitung erbaut. Weitere Flugzeughallen wurden bei Angriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg nahmen die Amerikaner den Flugplatz als Ersatz für den zerstörten Frankfurter Flughafen. Ein Teil des Geländes wurde von der Post genutzt, die neue Gebäude hinzufügte. 1991 zogen die Amerikaner ab. Ein Teil des Geländes ist heute Naturschutzgebiet, ein anderer Teil wird von Firmen genutzt und diente teilweise als Ausbildungsstättte im Katastrophenschutz. Der Hangar, seit 2010 unter Denkmalschutz gestellt, steht leer. Er gehört dem Bund; dieser entscheidet darüber, wie das Gebäude weiter genutzt wird.
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