Ein Ausflug in die “blaublütige” Satire

Der SPIEGELFECHTER hat am 20. Februar 2010 eine lesenswerte Satire veröffentlicht, die an und für sich von der Wortwahl her der Realität sehr nahe kommt.

Daraus ein paar Zeilen:

Doktor der Vergesslichkeit

geschrieben am 20. Februar 2011 von Spiegelfechter

ein Gastgedicht von Kaiserbubu:

Himmel, a pro po und Zwirn
Minister, schwafelt, Leck im Hirn
Doktorarbeit gar nicht gut
Theo trotzt, trotz blauem Blut

Minister Lügen, Schwarz gedruckt
Plagiate abgeguckt
Abgekupfert ist sein Wissen
Doktor Theo hat beschissen

Kundus, Kerner, die Gorch Fock
Schießt er weiter Bock für Bock
Schneidig, Schnittig und geschliffen
Hat er nun ins Klo gegriffen

A Priori Coverboy
Vor den Medien plötzlich scheu
Sieben Jahre Kleinarbeit
Doktor der Vergesslichkeit

Deutscher Adel leidet sehr
„Unser Theo machts nicht mehr“
Leitkultur total im Arsch
Halbmast Flaggen, Trauermarsch

Wär der Theo nicht so schön
Müsste er schon lange gehen
Frau der Mitte ist betört
Dunkeldeutsche sind verstört

Die realitätsnahen Reime eignen sich nicht nur für die Karnevalszeit; das Festhalten der UNION und der FDP an dem Minister, der mit ähnlichem Verhalten unbescholtene Amtsträger aus dem Dienst entfernt hatte, damit er die Bundeskanzlerin und sich selbst schützen konnte (Stichwort: das Schweigen der Kanzlerin zur Kundus-Affäre vor der Wahl).

In der Presse ist derweil etwas untergegangen, dass die Doktorarbeit des Barons einen Aufsatz des Ministerialrates Dr. Dr. Ulrich Tammer enthält und der Verdacht aufgekommen ist, als ob der Plagiator die Arbeit gar nicht selbst oder allenfalls nur teilweise geschrieben hat. SPON schreibt dazu am 19.02.2011 folgendes:

Nach SPIEGEL-Informationen hat Guttenberg auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages für seine unter Plagiatsverdacht stehende Doktorarbeit benutzt.

Der Ministerialrat Dr. Dr. Ulrich Tammler verfasste für den damaligen CSU-Abgeordneten die Ausarbeitung “Die Frage nach einem Gottesbezug in der US-Verfassung und die Rechtsprechung des Supreme Court zur Trennung von Staat und Religion.”

Tammler beendete seine Arbeit an dem zehnseitigen Papier am 13. Mai 2004 und leitete es unter der Registernummer WF III – 100/04 an das Abgeordnetenbüro Guttenbergs.
Obwohl Abgeordnete die Wissenschaftlichen Dienste nur
im Rahmen ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit nutzen dürfen, fügte Guttenberg die Arbeit in seine Dissertation nahezu vollständig ein.

Da wundert es nicht wenn SPON die Worte

“Koalitionskreise vermuten Ghostwriter

in Fettschrift hervorhebt.

Man darf gespannt sein, ob die volle Wahrheit ans Tageslicht kommt.

Denn merkwürdig ist schon die Aussage, dass er nach dem LESEN “seiner Doktorarbeit” am Wochenende viele “handwerkliche Fehler” entdeckt hätte. Das klingt beinahe so, als ob er die Doktorarbeit tatsächlich nicht selbst geschrieben hatte. Denn eine “Vergesslichkeit”, die sich auf mehr als 280 Seiten mit enthaltenen Plagiaten erstreckt, inklusive der Einleitung, ist nun wirklich nicht glaubhaft.

Das “Leck im Hirn” (siehe oben) ist bei bestem Willen nicht glaubhaft; der Vorgang scheint noch nicht abgeschlossen zu sein.



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