Hallo Ihr Lieben,
es ist Ostermontag und ich hoffe ihr habt alle fleissig Osterhasen gesehen und Ostereier gefunden. Heute kehrt langsam Ruhe ein in die Feiertagsodyssee und die Montagspost ist da.
Heute habe ich die Liebe Jessi zu Gast. Ich habe Jessi über Facebook gefunden. Auch Sie kommt aus der Bloggerhauptstadt und ist eine junge Mama, von der Terrorpüppi und eine Bloggerin die auch noch nebenbei ihren Doktor macht.
Ich habe letztens für Sie eine Gastartikel geschrieben zu dem wichtigen Sie hat demnach ziemlich viel um die Ohren und trotzdem findet Sie noch Zeit einen Blog zu schreiben.
Thema der Vereinbarkeitsfrage.
Jessi könnt ihr auch hier bei Facebook und bei Twitter finden.
Jessi hat für die Montagspost ein Interview mit sich selbst geführt. JA ihr habt richtig gelesen. Neugierig?
Liebe Jessi, ich bin gespannt was dein Alter Ego so zu berichten hat.
Ich bin nicht berühmt. Kein Mensch will mit mir ein Interview führen, weil er so begeistert von mir ist. Gut okay. Ein, zwei Interviews habe ich Wissenschaftler/innen im Laufe der Zeit schon gegeben, aber diese waren nicht an meiner Berühmtheit interessiert, sondern an mir als Forschungsobjekt. Ich bin nämlich wunderbar repräsentativ. Kann ohne Weiteres stellvertretend für viele ähnlich gelagerte Fälle stehen. Das ist auch gar nicht schlimm. Ich mag mich so wie ich bin. Jedenfalls die meiste Zeit. Und auch wenn ich mir meiner Durchschnittlichkeit durchaus bewusst bin, fühle ich mich zugleich aber auch als jemand Besonderes. In meinem Selbstverständnis bin ich sowohl eine unter vielen als auch die eine unter vielen. Besonders und doch total normal zugleich.
Ich blogge jetzt seit fast genau einem Jahr und weil mein Jubiläum sonst ganz unbemerkt vorüberzieht, erkundige ich mich nun selbst bei mir über dieses letzte Jahr.
Hallo Alter Ego, schön dass du dir die Zeit genommen hast, um mir ein paar Fragen zu beantworten. In den letzten Wochen und Monaten schwirrten nämlich immer wieder viele kleine Fragezeichen in meinem Kopf herum und es wird wirklich Zeit, dass die da wieder verschwinden.
Ja das kann ich gut verstehen. Fragen und Zweifel sollten sich auch wirklich nicht aufstauen. Na dann frag mal los.
Was ich mich ja schon von Anfang an gefragt habe, ist: Warum um Himmels Willen bloggst du eigentlich überhaupt?
Um ehrlich zu sein, das habe ich mir am Anfang gar nicht so genau überlegt. Ich habe einfach losgelegt. Zuvor hatte ich bereits den Mama-Blog „Und dann kam sie..." gelesen und ja, irgendwie habe ich mir eines Abends plötzlich gedacht: Das mache ich jetzt auch. Und dann habe ich es gemacht. Lange Zeit habe ich einfach nur kurzweilige Blogposts verfasst und dabei so gar nicht auf Reichweite und dergleichen geblickt. Über Monate hinweg haben deshalb auch nahezu ausschließlich Familie und Freunde den Blog gelesen. Mir hat es einfach Spaß gemacht, kleine Begebenheiten und Eindrücke zu verbloggen. Doch dann fing ich an die Blogosphäre zu entdecken und ja, so Stück für Stück genügt mir mein Status Quo nicht mehr so recht. Ich will nun auch andere Blogger kennenlernen und wenn ich was schreibe, dann möchte ich auch, dass es gelesen wird. Tja - und da stehe ich nun.
Ui. Das hatte ich befürchtet. Du scheinst mir doch etwas unzufrieden.
Ich muss zugeben: Du hast Recht. In letzter Zeit bin ich immer wieder auch unzufrieden, weil sich mein Blog derzeit irgendwie nicht so wirklich weiterentwickelt. Die Zahlen sind zunächst angewachsen, aber nun stagnieren sie doch und ich weiß nicht, wie ich das ändern kann.
Ja, aber ist das denn überhaupt wichtig? Ich meine, schließlich hast du ja auch schon einiges an gutem Feedback bekommen. Klar - es kommt nicht so zahlreich wie bei den anderen Blogs, die du so liest, aber es gibt sie: Menschen, die dich gerne lesen.
Da hast du wohl Recht. Das muss ich mir wirklich häufiger vor Augen halten. Wer erst einmal zählt, sind meine Leser - also diejenigen, die schon da sind. Das ist ja auch schon eigentlich sehr viel. Da gibt es Menschen, die interessieren sich für das, was ich denke und schreibe. Wow.
Ah ich merke. So langsam begreifst du und siehst wieder die ganze Bloggeschichte im rechten Licht.
Ja, aber nur ganz langsam. Um ehrlich zu sein, es lässt mein Herz nun mal auch höher schlagen, wenn ich mitbekomme, dass viele Leute meine Beiträge lesen. Da wird mir ganz warm und ich bin gleich noch mal motivierter. Ich strebe ja jetzt auch nicht gleich nach den Sternen am Bloggerhimmel. Da sind ganz andere als ich und das auch völlig verdient. Manche schreiben wirklich wahnsinnig toll und das ja in der Regel auch nicht gerade erst seit gestern, sondern schon voll lange. Und wenn noch nicht lange, dann wirken sie zumindest unglaublich erfahren, ja beinahe blogger-weise.
Wie genau würdest du denn eigentlich deinen Blog beschreiben?
Als einen Blog auf der stetigen Suche. Mein Blog sucht seine Identität sozusagen permanent. Ich schreibe, zu was ich Lust habe und was das genau ist, das ändert sich mit mir und meinem Leben ständig. Ich entwickle mich weiter als Bloggerin. Jedenfalls hoffe ich das. Ich probiere mich in meinem Blog aus aus und beobachte auch, wie ich und meine Beiträge bei anderen so ankommen. Die Identität als Bloggerin und die meines Blogs ergeben sich nun mal nicht aus sich heraus, sondern durch Abgrenzung und Zurechnung, durch Erfolg und Misserfolg. Ich bin immer noch dabei, herauszufinden, was ich als Bloggerin eigentlich will und wohin es mit meinem Blog gehen soll. Aber eines ist für mich klar: Ich freue mich, wenn andere diesen Findungsprozess gemeinsam mit mir bestreiten.
Jetzt zum Abschluss habe ich keine Frage mehr, sondern eine abschließende Bitte. Bleib auf deinem Weg und sei trotzdem weiter bereit, neue Wege zu entdecken.
Liebe Jessi, mir geht es gerade irgendwie ähnlich. Ich habe das Gefühl, dass mein Blog steht. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit oder oder oder.... Eine richtige Antwort habe ich noch nicht gefunden. Ich finde es aufregend, auf deinem Weg dabei zu sein. Ein ganz und gar "fertiger" Blog existiert nicht oder? Wir alle machen eine Reise und diese Reise ist mal weniger sehenswert und mal total fesselnd. Ich persönlich habe gemerkt, dass die Jagd nach Likes und Fans, gar nichts für mich ist aber man wird irgendwie in einen Strudel gezogen. Ich glaube bei Dir ist es ähnlich und das macht uns unzufrieden.
Wenn wir aber weiterhin unseren Weg einfach gehen, ohne gross nachzudenken, dann fühlt es sich viel besser an. Ich möchte keine Bloggerin werden, die nur noch für Werbung, Google und Firmen schreibt sondern ich möchte für mich und meine Leser schreiben.
Mach weiter so und ich bin gespannt was im nächsten Jahr mit uns passiert. Ich gratuliere Dir zum 1. Bloggergeburtstag und sage Dir, mach dich nicht kleiner als Du bist. Vergiss nicht Du bist Mama, Frau, Bloggerin und Du machst deinen Doktor. HALLLOOOOOOOO das ist spitze!!!
Ich danke Dir für dieses tolle Interview und wir lesen uns.
Ich drücke Dich,
deine Glucke
Seid auch ihr Blogger(in) und fühlt euch manchmal so wie Jessi das beschrieben hat??? Was könnt ihr uns auf den Weg geben?
Ich freu mich auf eure Kommentare und sage bis nächsten Montag.
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