Ein Aldi-Prospekt: zweimal hingucken.

Von Slowretail

Bild: ci-romero.de

Die Christliche Initiative Romero verbreitet aktuell eine Persiflage eines ALDI-Prospektes. Darin weist sie auf menschenrechtlich und arbeitsrechtlich bedenkliche Aspekte der von ALDI angebotenen Billigangebote hin.
Im Prospekt heisst es: „Die Schnäppchenhits von Aldi werden mit systematischen Verletzungen von Arbeits- und Frauenrechten bei globalen Zulieferern erkauft. Die meist weiblichen Beschäftigten arbeiten bis zu 91 Stunden pro Woche in den weltweiten Zulieferfabriken und können dennoch von ihren kargen Löhnen kaum leben. Der Arbeitsdruck ist enorm, Zeitarbeit ersetzt reguläre Festanstellungen und Fehler werden mit Geldbußen bestraft. Die Frauen können keine unabhängigen Gewerkschaften gründen. Auch in den Filialen von Aldi Süd wird Gewerkschaftsarbeit systematisch bekämpft.“

Und weiter heisst es, zu Aldis Alibi:
„Aldi ist seit 2008 Mitglied der Unternehmensinitiative Business Social Compliance Initiative (BSCI), die laut eigener Aussage bei ihren Zulieferern die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards erreichen will. Doch Papier ist geduldig: Eine unabhängige Kontrolle durch lokale Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) fehlt. Transparenz? Fehlanzeige! Ergebnisse von Firmenkontrollen, sogenannte Audits, werden nicht veröffentlicht. Löhne, die die Grundbedürfnisse befriedigen, werden nicht einmal gefordert. Zudem blendet die Initiative die globale Praxis der Beschaffung ihrer Mitglieder aus. Ein großer Fehler, denn gerade die Einkaufspraktiken der Discounter mit ihrem enormen Preisdruck hebeln Arbeits- und Sozialstandards aus. Was auf dem Papier gut aussieht, ist reine Schönfärberei: Niedrigpreise und menschenwürdige Arbeitsbedingungen stehen im Widerspruch!“

Bild: ci-romero.de

Zum Download der Prospekt-Persiflage