Ein abgekartetes Spiel: Hat es Samaras bemerkt? Griechenlands Regierunsgchef rechnet mit Europolitiker ab.

Man könnte fast schon ein wenig Mitleid bekommen, wenn man sich Athens Regierungschef Samaras eingeschnappte Wortwahl anhört. Er, der Lieblingskandidat der europäischen Finanz- und Wirtschaftslobby, muss sich nun bitterlich beschweren – wobei man sich fragt; ja, hätte er sich das nicht denken können, dass seine neo -liberalen Freunde Schluss mit Lustig machen, sobald sie eine Möglichkeit gefunden haben, sich relativ verlustfrei aus den Pleitegeierstaaten zurückziehen zu können? Den Banken der Geberländern wurden und werden in Europa genügend Zeit gelassen, ihre Geschäfte mit maximalen Gewinn oder minimalen Verlusten abwickeln zu können. Das war der Plan von Merkels verlogenen Regime von Anbeginn. Der europäische Stabilitätsmechanismus – ESM dient nur alleine dem Zweck, dem Finanzwesen möglichst viele Gewinne durch die wirtschaftliche Auspressung der Bevölkerung in den Pleitestaaten zu sichern. Eine Reform des bestehenden destruktiven Systems, das erst die Krisen ausgelöst hat, ist nicht vorgesehen.

Samaras Worte der Entrüstung waren hart, trafen aber den Kern: “Sie tun alles, um uns scheitern zu lassen” Ungewöhnlich scharf kritisierte er am Dienstag die Äußerungen einiger europäischer Politiker: “Ich sage es offiziell: Es handelt sich um Untergraber unserer nationalen Bemühungen”, sagte er bei seiner Rede vor einem Parlamentsausschuss. “Wir tun, was wir können, damit das Land wieder auf eigenen Beinen stehen kann, und sie tun alles, was in ihrer Macht steht, damit wir scheitern”.

Diese Kritik zielte wohl vor allem auf die Bemerkungen des deutschen Vizekanzlers und Wirtschaftsministers Philipp Rösler von der Geldsekte FDP. Dieser radikal entmoralisierte Gierhals und Dummkopf hatte – gut getimed – gesagt, ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sei kein Schreckensszenario mehr.

Samaras sagte  weiter, er wisse nicht, ob sie es “bewusst oder aus Dummheit” tun. “Ich weiß nur, dass sie unverantwortlich sind. (…) Sie werden es nicht schaffen.” Tja, lieber Herr Samaras, deine ehemaligen Freunde haben es aus bewusst und aus Dummheit und Ignoranz getan: das, was sie als skrupellose Wirtschaftsmaffiosi eben tun mussten. Langzeitfolgen ihrer Abzocker Taten haben diese Herrschaften nicht auf ihrem Schirm. Nach mir die Sintflut lautet die Devise. Umso besser, wenn diese auswärts – in Hellas – stattfindet.

Ein griechischer Rundfunksender hat eine von Röslers wahren Motivationen enttarnt. Ein Kommentar lautete: “Der Mann scheint sich nicht für Europa und auch nicht für Deutschland zu interessieren. Er kümmert sich nur um sein politisches Überleben in seiner ins Wanken geratenen Partei.”

Man möchte allerdings noch unbedingt hinzufügen: “Rösler kümmert sich um die egoistischen Interessen seiner Finanzmaffia, die sich einen Dreck um Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Menschenrechte oder Demokratie schert.”

Trotz des klaren Bildes, das Merkels Regime und die anderen Bankstern in den europäischen Musterstaaten des Abzocker Kapitalismus offenbarten, fleht Samaras förmlich weiter darum, ausgepresst zu werden: Er zeigte sich so sehr zuversichtlich, dass sein Land die Auflagen schultern wird. Aber, dazu brauche Griechenland eben mehr Zeit und vor allem reichlich Investitionen. Er verwies auf den Wirtschaftseinbruch, der bereits 2011 bei sieben Prozent lag; und auf die sagenhaften 24 Prozent Arbeitslosenquote. Dies zeige, dass andere Maßnahmen nötig seien. Bitte weiter investieren. Die Auflagen der Geldgeber werde Athen alle erfüllen. Von was träumt dieser Realitäts verneinende Mann eigentlich? Glaubt etwa er an Fairnis und Solidarität in einem wirtschaftsradikalen System?

Weihnachtsmann und Osterhase sind real. Das steht schon irgendwo geschrieben, wenn man nur fest dran glaubt, wahrscheinlich in der Bibel oder auf der Rückseite des 100 Dollar Scheins.

Care Pakete für die Südeuropäer werden bestimmt schon von einer pfiffigen Investorengesellschaft gefertigt, um diese an hilfsbereite Helfer mit 10% Gewinnaufschlag zu verkaufen.

Ach ja, noch ein Nachtrag: die Troika ist in Athen angelangt. Diese wird darüber entscheiden, ob das Land bis September eine weitere Milliardentranche aus dem Rettungspaket erhält, ohne die es seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Wenn die Troika nein sagt, wird Griechenland zum Jahresende definitiv bankrott sein.

Vielleicht pfändet dann die Deutsche Bank die Akropolis.

Über weitere Einsichten und Erkenntnisse dürfen wir uns bestimmt noch freuen.

viele liebe Grüsse, sendet euch René B. – humanicum

viel Glück, und mein Beileid

 


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