„Jeder Autor ist die Summe seiner Bibliothek.“
(Dieses Zitat sagte Arno Strobel auf die Frage, warum er Thriller schreibt)
Es geht munter weiter mit den Lesungen. Dieser Herbst ist sehr lesungsreich.
Jetzt ist Arno Strobel an der Reihe. Ich habe ihn letztes Jahr in Hamburg bei der Benefiz-Lesung zugunsten der betroffenen Buchhandlungen der Flutkatastrophe getroffen. Ein sehr sympathischer Autor.
Als ich auf Sabine gewartet habe, spaziert doch einfach der Autor himself an mir vorbei. Krass!
Arno Strobel war ein bisschen geschafft, da er am Vortag drei Lesungen abgehalten hat, die 400 Kilometer von Kiel entfernt waren. Daher hat er noch nicht viel von dieser Stadt gesehen. Dabei ist sie sehr sehenswert.
Seine Karriere begann vor etwa zwölf Jahren, als er angefangen hat Kurzgeschichten zu schreiben. Diese hat er auf einer Plattform im Internet online gestellt (leselupe.de). Nach knapp einer Woche bekam er eine Email, dass eine seiner Kurzgeschichten in einer Anthologie veröffentlicht werden sollte. Damals war er noch ein sehr unbekannter Autor.
Und vieles weitere hat er im Vorwege erzählt, unter anderem dass er dieses Jahr im Januar sich getraut hat, seinen sicheren Job in der Bank zu kündigen, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Immerhin können weltweit nur hundert bis hundertzwanzig Autoren allein vom Schreiben leben. Er hat uns verraten, dass im kommenden Jahr (2015) 3 neue Bücher von ihm erscheinen.
Zwischendurch wurde es gewünscht, dem Autor Fragen zu stellen, die er bereitwillig und gerne beantwortet hat. Er hat aber nicht nur viel erzählt, sondern auch aus seinem neuen Buch „Das Rachespiel“ vorgelesen.
Die Grundidee zu dem Buch kam ihm in einem Bunker in der Eifel, wo er mal eine Lesung abgehalten hat. Dort herrschten 4 Grad Celsius. Brrr, ganz schön kalt. In dem Bunker könnten 200 Personen überleben.
Ein kleines Mädchen fragte, als es ein Telefon mit Wählscheibe sah: „Was ist das denn?“ So etwas gab es zu meiner Zeit auch noch. ;)
Zum Ende gab es noch einen ganz besonderen Schmankerl. Er las Kurzgeschichten (unter anderem „Die Fliege“) vor, die auf eine gruselige/lustige Art sehr unterhaltsam waren. Diese und andere Kurzgeschichten hat er in einer Anthologie zusammengestellt und selbst herausgegeben, allerdings gibt es die Anthologie nicht im normalen Buchhandel zu kaufen, sondern nur bei Lesungen von ihm.
Außerdem hat er noch angefügt, wie er auf die Idee zu seinem ersten Buch „Der Trakt“ gekommen ist.
Sie kam ihm vor etwa vier Jahren, als seine Frau eine Freundin und ihren Sohn zu Besuch hatte. Arno hatte sich vorgestellt, dass der Sohn aufs Klo gehen und nicht mehr wiederkommen würde. Autoren und ihre Fantasien. ;) Seine Frau ist seine größte Kritikerin, seine Kinder werden dagegen rausgehalten.
Fazit: Eine tolle und spannungsgeladene Lesung, die mich garantiert nicht so schnell loslässt. Der Autor hat sehr viel über sich erzählt, was längst nicht alle Autoren machen. Wahrscheinlich kam es daher, da er so viel frei gesprochen hat und nicht so viel gelesen. Auf jeden Fall war es ein sehr netter Abend. Hinterher bin ich nur noch müde, aber glücklich ins Bett gegangen.
Danke, lieber Arno für die tolle Lesung!
Vielen lieben Dank, liebe Sabine fürs gemeinsame Überarbeiten!