Ein Abend mit Brian Clement

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“Wir sind dabei, die Wissenschaft zu revolutionieren. Das nächste Wissenschaftszeitalter wird auf einer pflanzlich basierten Forschung beruhen oder keine Zukunft haben.“ Es waren starke Worte, die Brian Clement während seines Vortrags im Rudolf-Steiner Haus in Hamburg fand. Über 100 Zuhörer waren an dem kühlen Novemberabend gekommen, um dem Papst der Sprossen und Algen zu lauschen.

„Wir sind massiv von Umweltgiften umgeben. In unserer Kleidung, in der Nahrung, dem Wasser und selbst in der Luft die wir Atmen.“, so Clement. Der Amerikaner räumte massiv auf. Die Ernährung ist nur ein Faktor um das Beste für seine Gesundheit zu tun. Algen, Sprossen, grüne Säfte  und viel Gemüse helfen zwar dem Körper, die tägliche Belastung mit toxischen Stoffen zu bestehen und die Gifte wieder aus dem Körper zu leiten. Doch genauso wichtig sind Sport, das tägliche Schwitzen in einer Sauna, Sonnenbäder und viel Wasser zu trinken.

Die unterschätzte Gefahr aus der Umwelt

Anstatt der erwarteten Predigt über die Wunder der Rohkost hielt Clement seine Zuhörer mit wohlbekannten und neuen Umweltskandalen auf Trapp. Ein Blick ins Greenpeacemagazin hätte kaum spannender sein können.  Sein Hauptanliegen war es zu  verdeutlichen, dass der Mensch seit Beginn der Industriellen Revolution massiv in die Natur eingreift und sie immer weiter zerstört. Nicht genug, dass die Schwerindustrie die Umwelt verpestet und wir vor ungelösten  Müllproblemen stehen. Es kommen immer weitere Probleme hinzu. Jedes Jahr werden in den Labors der Chemiekonzerne über 2.000 neue Chemikalien kreiert, gelangen auf den Markt und damit letztlich in die Umwelt. Sie verbinden sich mit Chemikalien die bereits in die Natur frei gelassen worden sind und bilden neue unbekannte Chemikalien. Man kann alle möglichen Schwermetalle und toxischen Chemikalien in unserem Trinkwasser finden, so Clement. Das größte Problem seien aber Pharmazeutika und Plastik im Wasser, die man nicht bzw. sehr schwer herausfiltern kann.

Wir zerstören unsere Umwelt und nehmen den Tieren ihren Lebensraum. Das Resultat ist ein Biosystem, das komplett zusammenbricht. Viren und Bakterien, die nur bei Tieren vorkamen, verlieren ihre Wirte und suchen nach neuen. Am Ende greifen sie den Menschen an, der nicht zuletzt durch die vorhandenen Umweltgifte ein geschwächtes Immunsystem hat und  ihnen zum Opfer fällt. Ein Teufelskreis, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt.

Man fühlt sich stark an Debatten der Umweltbewegung der 80er Jahre erinnert, wenn Clement vom Leder zieht. Quecksilber in den Zähnen, Blei in Farben,Öl in der Kleidung, Kadmium und Uranium in der Luft. Alles Probleme die vor 20 Jahren schon durch die Medien gingen und Trendthema waren. Heute sind sie aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden,  allerdings verschwinden Schwermetalle nicht einfach aus der Umwelt. Sie sind immer noch da und gefährden unsere Gesundheit. Tausend gute Gründe, um auf die Straße zu gehen und für bessere Gesundheitsbedingungen zu kämpfen. Soweit kommt Clement allerdings nicht, er offeriert dafür was ein jeder für sich machen kann. Auch, wenn die eigentliche Lösung dringender Umweltprobleme einer kollektiven Handlung bedürfte bzw. auf einer politischen Ebene stattfinden müsste.

Lebendige Nahrung, Sport & Sauna

Wie auch immer, was empfiehlt Clement nun seinen Zuhörern um sich vor der hausgemachten toxischen Umwelt zu schützen? An erster Stelle stehen für ihn Sport, Saunagänge in einer Infrarotsaune, weil sie den Stoffwechsel in den Zellen und der Organe anregen sowie Ausscheidungsprozesse über die Haut in Gang setzen. Klar ausgedrückt heißt das, durch Sport und Sauangänge schwitzt man den ganzen Mist wieder aus, der sich in einem ansammelt.

Als nächstes steht für ihn lebendige Nahrung. Dabei sollte sie nicht nur roh sein, sondern im wahrsten Sinne noch lebendig sein. Also direkt vom Feld geerntet oder vom Baum gepflückt. Deswegen empfiehlt er den Verzehr von Sprossen. Sie schenken uns ihre volle Lebensenergie und sind keinen langen Lagerbedingungen ausgesetzt und haben keine Verarbeitungsprozesse hinter sich, bei denen Lebensmittel an Vitalstoffen und an Wertigkeit verlieren. Sie können in voller Lebenskraft verzehrt werden. Desweiteren empfiehlt er den Verzehr von frischem gepressten Weizengras und anderen grünen Säften. Und natürlich  den Genuss von viel frischem Gemüse und Algen. Die tägliche Nahrung eine Erwachsenen sollte nicht mehr als 15 Prozent reifes ökologisches Obst enthalten, weil der Zucker in den überzüchteten Früchten  unteren anderem den Cholesterinspiegel in die Höhe schießen lässt und ein wahrer Vitalstoffräuber ist, was wiederrum zu Zahnproblemen führen kann. Zudem sieht er Vitamin B12 als unbedingt notwendiges Supplement, dass nicht nur Veganer nehmen sollten, sondern alle Menschen. Denn nach seiner Meinung leiden letztendlich alle Menschen an Vitamin B12-Mangel. Er stützt sich dabei Forschungsergebnisse des Hippocrates Institut.

Ernährung für Kinder & Schwangere

Auf Nachfrage von Nordisch Roh ging Clement am Ende der Veranstaltung auf die richtige Ernährung für Kinder ein. Neugeborene und Kleinkinder sollten bis zum 2. Lebensjahr gestillt werden, weil es solange braucht bis sich das Immunsystem vollständig entwickelt hat. Ab dem 2. Lebensjahr sollte das Kind eine Rohkost zu sich nehmen, die überwiegend auf grünen Gemüsen beruht. In Zahlen ausgedrückt heißt das, Kinder können anders als Erwachsene bis zu 35 Prozent wirklich reife ökologische Früchte essen. Der Rest der Ernährung sollte aus Sprossen, grünen Säften, Gemüse sowie grünen und blauen Algen bestehen. Gerade Vitamin B12 muss unbedingt zusätzlich zugeführt werden. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat sollte seinen Kindern zudem Phytoplankton geben. Algen und Plankton liefern den Kindern die notwendigen Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren, die sie  zur Entwicklung brauchen. Das gleiche gilt übrigens auch für Schwangere. Gerade in diesen Fällen ist eine Zuführung von Supplementen wie Vitamin B12 von äußerster Wichtigkeit.

Unser Fazit

Wir werden auf jeden Fall weiterhin viele Sprossen essen und sehen uns in einer Rohkost, die vor allem auf Gemüsen basiert bestätigt. Das heißt nicht, dass wir nicht gerne auch mal einen rohen Kuchen essen, aber der größte Bestandteil sollte Gemüse sein. Früchte bringen einfach zu viele Probleme mit sich.
Wir werden versuchen, auch Karla mehr Algen unterzujubeln. Unterjubeln deswegen, weil sie Algen  nicht besonders mag. Oder besser gesagt, sie spukt sie regelmäßig aus, wenn man ihr welche gibt. Außerdem sind Algen unverschämt teuer und wir zweifeln daran, dass das eine Ernährungsform ist, die sich jeder leisten kann. Deswegen würden wir sagen, wenn ihr das Geld habt, kauft euch das Wunderlebensmittel. Wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Vitamin B12 ist ein absolutes Muss in der veganen Ernährung das unbedingt supplementiert werden muss. Natürlich wissen wir, dass Supplemente in der Rohkost umstritten sind. Wir denken allerdings, dass Supplemente einfach wichtig sind, weil wir einfach nicht mehr den Lebensraum haben, den wir als Urmenschen hatten. Die Menschen haben sich die Natur unterworfen und sie zerstört. Der Mensch und die Natur sind andere als noch vor ein paar tausend Jahren. Und wir brauchen eine Ernährung, die auf heutige Bindungen abgestimmt ist.

 

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