„Der beste Aussichtsturm des Lebens ist Gelassenheit.“
Unbekannter Autor
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte in Form eines Gedichtes von Eugen Roth erzählen:
„Besorgungen“
Ein Mensch geht eines Vormittages,gewärtig keine Schicksalsschlages,geschäftig durch die große Stadt,wo viel er zu besorgen hat.
Doch schon trifft ihn der erste Streich:Ein Türschild tröstet: „Komme gleich!“„Gleich“ ist ein sehr verschwommenes Wort, der Mensch geht deshalb wieder fort,zum zweiten Ziele zu gelangen:„Vor fünf Minuten weggegangen…“
Beim Dritten hat er auch kein Glück:„Kommt in acht Tagen erst zurück!“Beim Vierten heißt es nach langem Lauern:„Der Herr Direktor lässt bedauern…“Ein überfülltes Wartezimmer beim Fünften raubt den Hoffnungsschimmer.
Beim Sechsten stellt es sich heraus:Er ließ ein Dokument zu Haus.Nun kommt der Siebte an die Reih:„Geschlossen zwischen zwölf und zwei!“
Der Mensch, mit Wut erfüllt zum Bersten,beginnt nun noch einmal beim Ersten.Da werden ihm die Knie weich:
Dort steht noch immer: „KOMME GLEICH“
Ihr Lieben,
ich denke, auch Ihr habt ebenso wie ich schon solche Tage erlebt!
Scheinbar geht alles schief. Man hat etwas vergessen, wenn man an seinem Ziel angekommen ist. Die Wohnungstür fällt ins Schloss und der Schlüssel dazu liegt noch in der Wohnung. Man merkt: „Heute ist nicht mein Tag.“ Mir geht das jedenfalls manchmal so.
Das Entscheidende dabei aber ist dies:
Wenn wir solche Tage erleben, dann sollten wir sie einfach akzeptieren als Tage, die zu unserem Leben gehören. Der große Fehler, den viele Menschen machen, ist, dass sie glauben, wenn an einem Tag viel schiefläuft, dass das dann ihre Schuld sei.
Das aber stimmt nicht.
es gibt einfach solche Tage. Das ist wie mit dem Wetter. Es gibt nicht nur immer eitel Sonnenschein, sondern wir erleben auch Tage mit Regenschauern, mit Gewittern und manche Tage verregnen ganz.
Ich kann jedem von Euch nur empfehlen, in die Natur zu schauen, wir können so viel von ihr lernen. Und ebenso, wie dort das Wetter unterschiedlich ist, ebenso ist das in unserem Leben.
Wenn einmal ein Tag fast aus dem Ruder läuft, bringt es nichts, die Schuld dafür bei sich selbst zu suchen. Da ist es manchmal besser, zu sagen: Das ist heute einfach nicht mein Tag. Ich werde das, was ich heute noch vorhatte, an einem anderen Tag erledigen.
Wenn ich solche Tage erlebe, dann setze ich mich stattdessen lieber in ein Kaffee, esse ein Stück Apfelkuchen und trinke eine Tasse Kaffee.
Es ist besser, an einem solchen Tag die innere Ruhe und Gelassenheit in sich selbst zu suchen, als wie der Mann in unserer Geschichte „mit Wut erfüllt zum Bersten“ herumzulaufen.
Die alten Römer hatten dafür ein wunderbares Sprichwort: „Festina lente!“ = Eile mit Weile!
Wichtig ist es, dass wir den Ruhepol in uns selbst finden, dass wir uns durch äußere Umstände nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen ruhigen gelassenen Tag und einen guten Start ins Wochenende
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt