Gefährliche Raupe befällt Eichen
Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Wir haben schon vor einigen Jahren schlechte Erfahrungen mit dem Eichenprozessionsspinner in Frankreich gemacht. Die Eichen hatten Prozessionen von Raupen an ihren Stämmen, die wie in Netze eingewoben waren. Dort war der Eichenprozessionsspinner bis zu dem Zeitpunkt kaum bekannt, und viele der Gäste, die sich im Freien auf gehalten haben und von schönen Pfingstferien geträumt haben, wurden richtig krank und bekamen schlimme Allergien. Das die Lebensbedingungen sich für die Schmetterlingsart, die eigentlich aus Südeuropa stammt, sich so verbessert haben, müssen wir wohl dem Klimawandel zuschreiben.
Die Raupen sind gespickt mit giftigen Brennhaaren, etwa 600.000 pro Tier. Sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Auch wenn sich die Raupen bereits gehäutet und zu harmlosen Faltern geworden sind, bleiben Millionen der Haare in den Nestern zurück. Bei der Berührung der Haut kommt es durch das Nesselgift der Haare zu Hautausschlägen mit intensivem Juckreiz.
Betroffen sind vor allem unbedeckte Körperregionen wie Gesicht, Arme und Beine. Am Auge löst das Gift schmerzhafte Bindehautentzündungen aus. Werden die giftigen Härchen eingeatmet, lösen sie Atemnot, Asthma-Anfälle oder einen lebensbedrohlichen allergischen Schock aus. Ein kleiner Windstoß genügt, um die feinen Härchen bis zu 100 Meter durch die Luft zu transportieren.
Was macht man am besten wenn die Härchen schon auf dem Körper sind?
Erstmal die Haut gründlich abduschen, Haare waschen und die Kleidung wechseln und in der Maschine waschen. Kühlen der betroffenen Stellen sowie antiallergische Medikamente (Antihistaminika) oder eine kortisonhaltige Salbe können die Beschwerden lindern.
Die Bekämpfung ist schwierig, aus diesem Grund sollte man sie den Experten überlassen.
Die Raupen werden entweder mit Gift bekämpft oder die Stämme werden abgefackelt. Das heisst aber nicht dass die Ansteckung vorbeit ist. Die vielen kleinen Härchen sind immer noch vorhanden und nach wie vor aktiv.
Nestern sollte man nur in Einmal-Schutzbekleidung und mit einer Atemmaske nähern. Experten raten jedoch davon ab, die Nester selbst abzutragen. Professionelle Schädlingsbekämpfer saugen die Nester mit Industriestaubsaugern ab. Anschließend werden sie in der Erde vergraben oder aber in geschlossenen Anlagen verbrannt. Sind die Raupen noch klein und die Haare nicht ausgebildet, können sie mit Gift bekämpft werden.
Zum Einsatz kommen Pflanzenschutzmittel wie Dipel ES oder Häutungshemmer wie Neem oder Dimilin. Die Bekämpfung mit Gift ist im Mai wichtig, bevor die Raupen sich häuten und dann die gefährlichen Haare ausbilden. In großen befallenen Waldflächen wird das Gift aus Hubschraubern versprüht. In Städten und Dörfern, kommt eine Kanone zum Einsatz, die das Gift selbst in 30 Meter hohe Baumkronen befördert. Befallene Gebiete, die mit Warnschildern gekennzeichnet sind, sollte man meiden.
Fakten zum Eichenprozessionsspinner