Auf Wikipedia ist zu lesen, »der Eichelhäher ist ein Sinngvogel aus der Familie der Rabenvögel«. Ich persönlich habe noch nie einen singen gehört. Was man von ihm meist hört ist sein heiserer Schrei. Meist vernimmt man ihn schon aus der Ferne und was man von ihm in der Regel zu sehen bekommt, ist sein Abflug. Weil sein Ruf auch andere Tiere darauf aufmerksam macht, dass etwas möglicherweise Bedrohliches im Anmarsch ist, nennt man Eichelhäher auch die »Polizei des Waldes«.
Während man seiner Stimme seine Zugehörigkeit zu den Krähenvögeln durchaus anhört, lässt sein wunderschön gezeichnetes Gefieder kaum darauf schließen.
Im Herbst vor zwei Jahren wimmelte es hier in Vorarlberg von Eichelhähern. Auf sämtlichen Ried- und Forstwegen sah man sie Eicheln und Nüsse aufpicken – der Name Eichelhäher kommt nicht von ungefähr –, auf Schritt und Tritt schossen sie mit Eicheln im Schnabel vorbei. Letzten Herbst hingegeben ist uns – ebenso wie vor drei Jahren – kaum einer begegnet. Dieses Jahr scheint eher wieder ein »Eichelhäherjahr« zu sein.
In den vergangenen Jahren hat sich mein Interesse in der Fotografie von People immer mehr zu Natur, Tier und Landschaft verlagert. Ich liebe es mit der Kamera durch die Natur zu streifen und die Impressionen um mich herum einzufangen. Dabei ist für mich vor allem der Weg das Ziel – im übertragenen wie auch im wortwörtlichen Sinn.
Seit meiner Kindheit verbringe ich gerne Zeit in den Bergen und in der Natur, bevorzugt abseits ausgetretener Touristenpfade – die schönsten Touren sind für mich immer die, auf denen mir wenige Menschen begegnen. Glücklicherweise kann ich diese Leidenschaft mit meiner Frau teilen. Sie wiederum hat bei mir das Interesse an Vögeln und Schmetterlingen geweckt – ihre Fotos veröffentlicht sie unter anderem bei 500px.
Wer schon öfter hier gelesen hat, weiß wahrscheinlich, dass es meine Anforderung Fotografie mit Mobilität zu verbinden war, die mich zu MFT geführt hat. In der Regel sind Andrea und ich mit jeweils zwei Kameras unterwegs. Einmal mit Supertele um Vögel, Insekten und Wildtiere ablichten zu können. Die andere Kamera trägt üblicherweise ein Weitwinkelzoom, meist ein M.Zuiko 12–40 oder ein M.Zuiko 12–100, um Landschaftsimpressionen abzulichten.
Nun kommt man leider zu Fuß allein nicht besonders weit und auf jedem Ausflug dieselbe Landschaft abzubilden ist auf die Dauer dann doch etwas eintönig. Nicht zuletzt erschöpft sich dabei auch der Artenreichtum an Tieren, denen man dabei begegnet. Öffentliche Verkehrsmittel sind nur bedingt eine Alternative, sind die Ziele die sich damit erreichen lassen ja auch beschränkt und den Ausgangspunkt einer Wanderung schon früh zu erreichen ist meist schwierig. Außerdem macht es auch keinen Spaß die trotz MFT nicht gerade federleichte Ausrüstung auch noch lange durch Züge und Busse zu schleppen, zumal wenn diese überfüllt sind.
Der PKW wiederum ist in Zeiten der nahenden Klimakatastrophe allerdings auch ein zunehmend fragwürdigeres Beförderungsmittel. Ich kann mir zwar weder beruflich noch privat vorstellen in absehbarer Zeit darauf verzichten, dennoch ist es mir wichtig seinen Einsatz so weit als möglich zu reduzieren (und wenn, dann verbrauchsoptimiert zu fahren). Eine gute Alternative haben wir uns in diesem Frühjahr mit zwei E-Bikes angeschafft. Damit erzielen wir einen Aktionsradius von 20–30km. Ursprünglich war angedacht, dass wir damit die zuvor per Auto erforderlichen Fahrten in die Riedlandschaften, zu den Baggersehen der Umgebung und an den Bodensee ersetzen, sie abstellen und zu Fuß weiter ausschweifen. Schnell hat sich aber herausgestellt, dass sich mit dem Rad komplette Fototouren machen lassen.
Die Kamera mit Weitwinkel habe ich dabei in der Regel mittels eines Peak-Design-Capture-Clips am Rucksack oder Gürtel befestigt, die E-M1X mit Supertele befindet sich in einem Case auf dem Gepäckträger des Fahrrads. Daraus lässt sich die Kamera ausreichend schnell befreien, um rasch einen Vogel, einen Schmetterling oder ein Reh in der Umgebung zu erwischen.