Es ist schon ein sehr seltener Anblick einen deutschen Boxer im Ring nach dem Kampf salutieren zu sehen. Ehsan Maudodi macht dies und es passt zu dem viel versprechenden deutscher Schwergewichtler. Er ist 21 Jahre alt und ist sehr zielstrebig. Sein Ziel ist es ein guter Schwergewichtler zu werden. Er boxt noch als Amateur, aber er hat bereits mehrfach mit Profis Sparring gemacht.
Am 22.04.1992 wurde Ehsan Maudodi in Kabul geboren. Mit einem Jahr kam er dann nach Moskau. Bis zu seinem fünften Lebensjahr wuchs er in Russland auf. Sein Vater, der an einer Hochschule in Moskau studiert hatte, war ein hochrangiger General und seine Mutter Hausfrau. Nach seiner Pensionierung zog er mit seiner Familie nach Deutschland. Die Familie besteht aus Eltern, 4 Brüder, zwei sind älter als Ehsan und eine ältere Schwester. Mit 14 begann er mit dem Boxen beim TSV Haar in München. Er folgte seinen älteren Brüdern. „Boxen hat mich immer schon angezogen. Ich habe beim TSV Haar angefangen zu Boxen.“ Zwei seiner Brüder, Hansgerd und Mirwais Maudodi, boxen noch beim TSV Haar.
Er machte die Mittlere Reife und begann eine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann. Diese brach er nach 1,5 Jahren ab. Zurzeit arbeitet er Vollzeit bei dem Sportwetten Anbieter Bet3000. Der Besitzer von Bet3000 ist der Boxenthusiast Simon Springer. Springer engagiert sich im Bereich Fußball. Er war aber auch schon eine zeitlang Hauptsponsor von Felix Sturm. Springer gibt Maudodi die Möglichkeit viel Zeit mit dem Boxen zu verbringen.
Zurzeit wird Maudodi von Levent Cukur trainiert. Cukur absolvierte als Amateur 200 Kämpfe, von denen er nur 40 verlor. Er war mehrfach türkischer Meister, Nationalstaffelboxer und Bayrischer Meister. Von 1998 bis 2002 war er bei Universum Box-Promotion unter Vertrag. Er gewann alle seine 12 Kämpfe. Dabei wurde er Internationaler Deutscher Meister und Weltmeister der WBF (World Boxing Federation), einem kleinen Weltverband, im Leichtgewicht. „Ich trainiere im Moment in München bei Levent Cukur. Er sagt, wenn es mit meiner boxerischen Entwicklung so weiter geht, werde ich einer der besten Schwergewichtler in Deutschland.“
Maudodi ist ein guter Boxer. Von seinen 48 Kämpfen verlor er nur 7 und davon 6 in der Jugend. Er ist 2 Meter groß und damit die richtige Größe für einen Schwergewichtler. Die Deutsche Meisterschaft der Männer Elite um September in Oldenburg sollte ein Test und Standortbestimmung für ihn sein. I seinem ersten Kampf besiegte er klar Alexander Mann nach Punkten. Leider verletzte er sich dabei die Schlaghand, so dass er im folgen Halbfinale sich Ibra Debatik geschlagen geben musste. So wurde er immerhin Dritter der Deutschen Meisterschaft.
Er ist ein ehrgeiziger und selbstbewusster Kämpfer. „Ich trainiere 2 bis 3mal am Tag. Ich weiß, es warten schwere Gegner auf mich, aber ich rechne mir meine Chancen gut aus. Ich werde niemanden unterschätzen. Wer gegen mich gewinnen will, muss einmal durch die Hölle und wieder zurück, weil ich das jeden Tag im Training muss.“
Ehsan Maudodi weiß genau was er will. Er will in der nächsten Zeit bei den Senioren boxerische Erfahrungen sammeln. Dann will er im Herbst seine Ausbildung als Ausbildung als Groß- und Außenhandelskaufmann wiederaufnehmen und erfolgreich beenden. Er kann sich gut vorstellen, dass er nach dem Abschluss seiner Ausbildung ins Profilager wechselt. „Ich weis, ich habe das Zeug dazu.“ Maudodi weis wovon er spricht, denn er hat schon öfters Sparring mit Profis gemacht. So maß er schon seine Kräfte mit Robin Krasniqi und Christian Hammer.
Wir dürfen gespannt sein, wie Ehsan Maudodi sich sportlich weiter entwickelt. Wir werden ihn wohl noch häufig nach seinen Kämpfen salutiere sehen, um seinen Vater zu ehren. Er ist definitiv einer der deutschen Hoffnungsträger in der Königsklasse, dem Schwergewicht.
© Uwe Betker