Der 28. März bringt uns mal wieder zurück in die Natur, genauer gesagt zu den Pflanzen. Während wir in den letzten Wochen ja schon einige Ehrentage für Blumen und Gartenarbeit im Angebot hatten – siehe dazu den Tag der Zimmerpflanzen (10. Januar), den Rosentag – Tag der Rose in der Valentins-Woche (7.Februar), den Ehrentag der Pflanze (13. April) den Tag des Gartens (9. Juni) sowie den Tag des Weihnachtssterns (12. Dezember), stehen heute so exotisch klingende wie neugierig machende Namen wie Acker-Vergissmeinnicht, Hirtentäschel, Kleine Wolfsmilch oder Löwenzahn im Fokus der kuriosen Feiertage. Während Botaniker und Biologen hier aber vor allem einheimische Wildkräuter bzw. Wildpflanzen sehen, ist der allgemeine Sprachgebrauch weniger wohlwollend. Sie alle fallen hier in die Kategorie unerwünschter Pflanzen. Konkret: des Unkrauts.
Um dieser Dispektierlichkeit etwas entgegen zu setzen wurde in den USA der 28. März zum Ehrentag des Unkrauts ernannt, der dort unter dem Namen Weed Appreciation Day firmiert. Auch wenn mal wieder nicht ganz klar ist, warum dieser Ehrentag des Unkrauts auf den 28. März fällt, von wem er ins Leben gerufen wurde und seit wann er begangen wird (einige Quellen sprechen diesbezüglich von nicht näher benannten Garten-Bloggern und dem Jahr 2003), nehme ich diesen Tag einfach mal zum Anlass, hier etwas näher auf das Thema Unkraut einzugehen. Immerhin, so sagt es zumindest der Volksmund, vergeht Unkraut ja auch nicht. Um was geht es also?
Einige Daten und Fakten rund um das Unkraut
Wie immer in solchen Fällen tut man gut daran, sich dem Gegenstand eines solchen kuriosen Ehrentages eher definitorisch anzunähern. In diesem Sinne fragen wir doch einfach mal nach, was denn eigentlich in die Kategorie des Unkrauts fällt: Zunächst werden hiermit alle diejenigen Pflanzen bezeichnet, die als spontane Begleitvegetation in kultivierten Pflanzenbeständen (Grün- oder Gartenanlagen) auftreten, allerdings nicht gezielt angebaut werden, sondern aus dem Samenpotenzial des Bodens oder per Zuflug wachsen. Kurzum, alles was in den Gärten, Wiesen und Grünanlagen scheinbar beliebig aus dem Boden sprießt und gedeiht, dabei aber nicht immer unbedingt erwünscht ist. Dabei beschränkt sich der Begriff des Unkrauts allerdings nicht ausschließlich auf Kräuter im eigentlichen Sinne, sondern umfasst auch zahlreiche Farne, Gräser, Moose oder holzige Pflanzen. Kommt halt immer auf die jeweilige Sichtweise an: Während, wie eingangs gesagt, während Botaniker, Biologen und Umweltschützer immer wieder die wichtige ökologische Funktion und das medizinische Potenzial dieser Wildkräuter hinweisen, empfinden viele Gartenfreunde diese Pflanzen als zu bekämpfenden Störfaktor. Dieser Kontrast spiegelt sich u.a. auch darin wieder, dass die erstgenannte Fraktion in den 1980er lautstark dafür plädierte, den definitorisch recht unscharfen und vor allem negativ konnotierten Begriff des Unkrauts durch die Bezeichnung Wildkräuter zu ersetzen (viele Botaniker sprechen auch von Ungras, um hier eine Grenze zu den krautigen Pflanzen zu ziehen), während es für die andere Fraktion inzwischen ein ganzes Arsenal an Mitteln zur Unkrautvernichtung gibt. Gerüchten zu Folge sollen einige amerikanische Pflanzenfreunde aber auch fordern: Hug a Weed. Wer es Ihnen gleichtun will, kann anlässlich des heutigen Ehrentags der Unkrauts auch einen Feldsalat umarmen oder einfach essen, der gilt zwar inzwischen als Delikatesse, fällt streng genommen aber auch in die Unkraut-Kategorie.
Weitere Informationen zum Ehrentag des Unkrauts
- Wikipedia-Eintrag zum Begriff Unkraut (deutsch)
- Beratung und Information für den Süddeutschen Zuckerrübenanbau: Unkrautbestimmung – Online (deutsch)
- Arbeitskreis Herbologie der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e. V. (deutsch)
- Heilkräuter-Seiten: Über 700 Heilpflanzen auf: www.heilkraeuter.de (deutsch)