“Ehe für alle” diskriminiert

Unter dem Schlagwort “Ehe für alle ” tauchen die bekannten Forderungen nach den gleichen Rechten (aber weniger den gleichen Pflichten) für andere Beziehungsformenen auf. Natürlich nur zwischen  Erwachsenen. Würde ja niemand, schon gar nicht Grüne, auf die Idee kommen, auch Kinder bei “Ehe für alle” mitzumeinen. Oder Tiere. Also Ehe für alle Erwachsenen.
Und natürlich nur für die, die sich romantisch lieben. Also so eine arrangierte Ehe geht ja auch nicht. Daher: “Ehe für alle romantisch verliebten Erwachsenen”. Denn wenn die Gefühle weg sind, dann auch die Ehe. Und dann Ehescheidung für alle – also auch für die Unverheirateten. Wäre sonst diskriminierend oder so.
Schließlich meint man mit “Ehe für alle” die Öffnung für zwei Männer – also eigentlich das Ausschließen des Weiblichen. Oder die Öffnung für zwei Frauen, also das Ausschließen des Männlichen. Aber wir nennen nur die Öffnung, dass klingt toleranter. Aber Einschränkung: natürlich nicht für drei. Oder vier. Oder viele. Oder für einen Mann mit mehreren Frauen. Oder eine Frau mit mehren Männern. Oder mehrere Frauen mit mehreren Männern. Oder auch alleine – also auch nicht für Egozentriker, die unter sich bleiben wollen und sich selbst die Nächsten sind. (Die letzteren haben im Leben eine Scheidungsrate von 0%, dafür scheiden alle im Tod dahin.)
Also wieder nicht “für alle”.
Womit bewiesen wäre: “Ehe für alle” zu sagen, ist irreführend und heißt eigentlich -“Ehe mit für zwei romantisch verliebten Erwachsenen.” Wie spießig und diskriminierend!


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