Verschiedene nationale und internationale sozialpsychologische Studien kamen zu dem einfachen Schluss, dass selbstloses Handeln glücklicher macht, als egoistisches.
Wir erleben die Welt stetig aus unserer eigenen Sichtweise (die Summe aller Konzepte, Muster und Prägungen) heraus. Ich-zentriertes Handeln nährt den Glauben und das gefühlte Erleben, alleine zu sein. Die Welt wird als gegen die eigene Person gerichtet erlebt, da man aufgrund der eigenen Denkweise davon ausgehen muss, dass die ganze Welt ebenso egoistisch veranlagt ist. (Faktisch wird aus einem als extern angesehenen Objekt der Wahrnehmende selbst zum Subjekt und aufgrund dieser vermeintlichen Dualität findet die erste Spaltung im Geiste statt.)
Alleine der Gedanke, sich in einer Welt zu befinden bei der alle nur an sich denken, dürfte nicht sonderlich glücksverheißend sein. Da alle nur an sich denken, lebt man in ständiger Gefahr, etwas weggenommen zu bekommen - die eigene Geistesgifte wie z.B. (Hab-)Gier und Neid werden auf die anderen projiziert.
Die Person fühlt sich einsam und verlassen und versucht dieses Mangelgefühl, zum Beispiel durch Konsum, zu kompensieren. Das kurzfristige Glück, was zweifelsohne durch Befriedigung des Bedürfnisses erscheint (vgl. Was ist Glückseligkeit), ist jedoch nicht in der Lage, den Gefühlszustand des Mangels dauerhaft zu verändern und die innere Leere zu füllen. Aus diesem Grunde befindet sich der egoistische Mensch in einem Kreislauf: da äußere Bedingungen immer weniger in der Lage dazu sind, den inneren Mangel zu stillen, ersinnt er immer stetig neue Methoden, um seine Bedürfnisse zu stillen. In der Medizin kennt man das als Krebs, in der Wirtschaft als das ewige Mantra des Wachstums (auf Kosten von anderen).
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Schauspieler im Jim Carrey brachte es einst auf den Punkt " Ich wünsche jedem Menschen Reichtum, Ruhm und Erfolg - damit er sehen kann, das dies nicht die Antwort ist ".
Einfühlsames Achten auf sich selbst hat nicht wirklich etwas mit Ich-Bezogenheit oder gar Ich-Sucht zu tun. Altruismus ist nur möglich, wenn ein Fundament ohne Mangel vorhanden ist. Alles, was aus diesem Gefühl der Fülle heraus gegeben wird, spiegelt sich als angenehme und glückserweiternde Erfahrung im Auge des Betrachters wieder. Aus diesem einfachen Grunde macht z.B. Teilen glücklich - "Geben ist seliger denn Nehmen" wusste schon Paulus, als er Jesus zitierte, oder Papst Johannes XXIII : " Gebt, und es wird euch gegeben werden. Wer großherzig ist, wird immer Segen empfangen", oder Mutter Theresa: "Je mehr du gibst, desto mehr empfängst du."
Warum Geben -wissenschaftlich Erwiesen- glücklich macht folgt in einem kommenden Artikel.
Langzeituntersuchung deutscher Psychologen, die zwischen 1985 und 1999 die 22.000 Menschen nach ihrer Lebenszufriedenheit und ehrenamtlichen Tätigkeiten befragten
Studie über den Zusammenhang zwischen persönlichem Wohlbefinden und sozialer Produktivität anhand der Daten von 22.000 Menschen aus zehn europäischen Ländern über einen Zeitraum von 50 Jahren
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