Das Ego gehört einfach zur Grundlage des Lebens. Ohne Ego funktioniert Manifestation nicht. Es ist das Spiele der Quelle oder die Lila, wie es in der indischen Philosophie genannt wird. Lila bedeutet Spiel/ Vergnügen.
Betrachten wir die beiden wichtigen Faktoren:
- Die Mainifestation, Lila, kann nur auf der Basis von Gegensätzen und ihren Wechselbeziehungen funktionieren: männlich-weiblich, gut- böse, schön-hässlich. Es gab in der Geschichte der Menschen noch nie einen Augenblick, in der diese Polaritäten nicht gegeben und wirksam waren.
- Das Leben beruht auf zwischenmenschlichen Beziehungen: Freundschaft und Feindschaft, Liebe und Hass, Mögen und Nichtmögen. Solche Beziehungen kann es aber nur geben, wenn Egos im Spiel sind, die Vorlieben und Abneigungen haben. Deshalb musste der Ursprung (Quelle/Gott/Bewusstsein) jeden Körper-Geist-Organismus mit einem Ego aussatten.
Damit ist auch die Basis zur Selbstverwirklichung oder Erkenntnis gelegt.
Das Suchen beginnt
Seit dem instinktiven Suchen des Neugeborenen nach der Mutterbrust ist das Leben nichts als Suche. Was gesucht wird, hängt von der Programmierung des jeweiligen Körper-Geist-Organismus ab. Der Sucher ist nur die Illusion des Egos.
Ist einmal die innere Klarheit, das Verständnis im Menschen etabliert, dass die vollkommene Erkenntnis, dass persönliche Täterschaft nicht mehr als eine hypnotische Suggestion und alles Wirken nichts anderes als Wirken der Quelle durch einen Körper-Geist-Organismus ist, nenne wir das Selbstverwirklichung.
Wie lässt sich das erreichen?
Zum einen wurde und wird hier im Blog immer wieder das Thema Achtsamkeit beleuchtet. Doch heute möchte ich jedem eine weitere Möglich anbieten, sich der Selbstverwirklichung zu nähern.
Du musst dich als ebenso ehrlich wie gründlich mit der laufenden Erforschung dessen befassen, was du für dein Handeln hältst. Und das geht eigentlich noch einem Schritt über die Frage „Wer bin ich?“ hinaus, denn wir fragen uns und hier: Bin ich es, der in dem handelt, was ich für meine Taten halte?
Setze dich am Ende des Tages zwanzig, dreißig Minuten lang still für dich alleine hin, und prüfe eine oder zwei deiner Aktionen des vergangenen Tages, in denen du nach deiner Überzeugung der Akteur warst.
Wie kam der Entschluss zu dieser Aktion zustande?
Gingen Gedanken voraus oder vielleicht irgendein von dir gänzlich unabhängiges Ereignis?
Gehe anschließend noch einmal deine Aktionen noch einmal durch, und zwar mit der Frage, wie viel daran wirklich deinem Einfluss unterlag. Wenn du dabei gründlich und ehrlich vorgehst, wirst du unweigerlich finden, dass jede Aktion, die du für deine gehalten hast, von etlichen Faktoren abhängig war, die überhaupt nicht deinem Einfluss unterlagen.
Am Ende wirst du sagen müssen, dass deine Aktion nicht wirklich deine Aktion war.
Ob du diese Untersuchung vornehmen und wie ehrlich und gründlich du dabei bist… hängt natürlich wieder von der Quelle ab!