Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Edward Hopper (1882 - 1967) ist einer der bedeutendsten amerikanischen Maler. Zahlreiche seiner weltberühmten Bilder, die für gewöhnlich nur in den USA zu bewundern sind, werden derzeit in der Fondation Beyeler in Riehen präsentiert.
Der Markgräfler und die Markgräflerin haben die Ausstellung am ersten Wochenende besucht. Zwar hatten viele andere bei dem scheusslichen Regenwetter am Sonntag die gleiche Idee, aber wir waren frühzeitig dort und vor dem ganz großen Besucherandrang am Nachmittag wieder auf dem Heimweg.
Die Ausstellung ist sehr sehenswert und eigentlich kommt man, wenn man im Markgräflerland zu Hause ist, gar nicht daran vorbei - nicht nur in Basel und der näheren Umgebung von Basel wird man darauf aufmerksam gemacht - selbst auf dem Bahnsteig des Müllheimer Bahnhofs hängt ein riesiges Ausstellungsplakat mit einem der bekanntesten Bilder des Künstlers - Cape Cod Morning / Morgen in Cape Cod (1950)

In der Ausstellung war das eines der Bilder, die nicht fotografiert werden durften, aber einen Ausschnitt davon gibt es als kostenloses Poster auf der Innenseite des Folders zur Ausstellung, den man am Eingang des Museums bekommt.

Menschen sind in Hoppers Bildern meist allein oder zu zweit wiedergegeben.

In Cape Cod Morning ist eine Frau im Profil zu sehen. Sie steht im Erker eines Hauses und ist durch die Architektur physisch von der Aussenwelt abgeschirmt. Ihre Körperhaltung ist angespannt: Sie stützt sich mit den Händen auf einen Tisch, lehnt sich nach vorne und schaut aufmerksam nach draussen. Ihr Blick richtet sich auf etwas, das sich ausserhalb des Bildraums befindet. Die Fokussierung auf das für den Betrachter nicht Sichtbare ist typisch für Hoppers Figurendarstellungen. Dadurch erzeugt er in diesem Gemälde eine besondere Spannung.

Das Bild hängt im Saal 6, genauso wie Two Puritans (Zwei Puritaner), 1945 - welches auch nicht fotografiert werden darf. Bei Letzterem handelt es sich um zwei Gebäude. Die Darstellung von Häusern ist eines der wichtigsten Themen in Edward Hoppers Werk, und er hat fast nur Häuser gemalt, die alt genug sind, um Geschichten zu erzählen oder um verborgene Erinnerungen bei den Betrachtern wachzurufen.

Lombard's House, 1931
Lombards Haus

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Mowfield Plantation, 1942
Die Mowfield-Plantage
(Das Familienanwesen der Schriftstellerin Elisabeth Amis Cameron Blanchard in North Carolina)

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Häuser stehen bei Hopper für die unsichtbaren Welten derer, die in ihnen gewohnt haben.

Unter den mehr als 60 Gemälden und Aquarellen aus Museen und Privatsammlungen finden sich ikonische Meisterwerke ebenso wie grossartige Entdeckungen. Erstmals rücken dabei die faszinierenden Landschaftsbilder in den Mittelpunkt einer Ausstellung. In ihnen erkundete Edward Hopper die Beziehung von Mensch und Natur. Während auf dem Land die Spuren der modernen Zivilisation immer deutlicher sichtbar wurden, entstanden in den Städten neuartige Landschaften. Zu Hoppers Lieblingsmotiven zählten Leuchttürme, Segelboote, ebenso wie Strassen, Tankstellen, Scheunen und Eisenbahnen.

In seinen Kompositionen prägte der Künstler einen neuen Blick auf die Landschaft und die Welt. Die raffinierte Farbwirkung und das dramatische Spiel von Licht und Schatten machen die Darstellungen der Weiten Amerikas, der Strände der Ostküste und der Grossstadt-Landschaften zu einem visuellen Erlebnis. Mit unvergleichlicher Meisterschaft ist es dem Künstler gelungen, dem Einfluss der Umwelt auf das Innenleben der Menschen Anschaulichkeit zu verleihen. Zu Recht gilt Hopper als der grosse Maler des modernen Lebens. Seine Werke hallen bis heute in Kunst, Literatur und Kino nach.

Als weiteres, Highlight wird in einem Ausstellungsraum der 3D-Kurzfilm Two or Three Things I Know about Edward Hopper des renommierten Regisseurs und Fotografen Wim Wenders ( Paris, Texas; Der Himmel über Berlin; Don't Come Knocking) gezeigt. Die von Edward Hoppers „American Spirit" angeregten Aufnahmen sind in spektakulärer 3D-Projektion zu sehen.

Organisiert von der Fondation Beyeler in Kooperation mit dem Whitney Museum of American Art, New York, in dessen Beständen sich die weltweit grösste Hopper-Sammlung befindet.

Saal 1: Railroad Sunset, 1929
Bahndamm bei Sonnenuntergang

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 2: Square Rock, Ogunquit, 1914
Quadratischer Felsen, Ogunquit

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Mir persönlich hat dieses Küsten-Bild besser gefallen:

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Le Bistro or The Wine Shop, 1909
Das Bistro oder Die Weinhandlung

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 3: Cobb's Barns, South Truro, 1930-1933
Cobb's Scheunen, South Truro

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

The Camel's Hump, 1931
Der Kamelhöcker

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 4: 5 A.M., 1937
Fünf Uhr morgens

Edward Hopper in der Fondation BeyelerEdward Hopper in der Fondation Beyeler

Bei einem Aufenthalt in Maine 1927 hat Edward Hopper eine ganze Reihe mit Bildern einem der zwei Leuchttürme auf Cape Elisabeth gewidmet, deren Grundmauern aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Hoppers Vorliebe für das Motiv der Leuchttürme hängt wohl mit seiner Idee von unbegrenzten Landschaftsdarstellungen zusammen: Leuchttürme bieten Orientierung in der grenzenlosen, sich stetig verändernden Natur.

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 4: Lighthouse Hill, 1927
Hügel mit Leuchtturm

Edward Hopper in der Fondation Beyeler Jo Sketching at Good Harbor Beach, Gloucester (MA)", 1925-28 Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 4: The Lee Shore, 1941
Die Leeküste

Für Edward Hoppers Frauendarstellungen spielte Josephine Nivison Hopper eine besonderer Rolle. Seit ihrer Heirat 1924 stand sie ihrem Mann für alle weiblichen Figuren Modell, wobei ihre charakteristischen Züge in den Gemälden jedoch stets abgewandelt und abstrahiert wurden.

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 4: The Bootleggers, 1925
Die Schmuggler

Von der Küste und Landschaften in die Stadt:

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 5: Bridle Path, 1939
Reitweg
im New Yorker Central Park

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 5: The City, 1927
Die Stadt

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Saal 6: Second Story Sunlight, 1960
Sonnenlicht im ersten Stock

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Edward Hopper malte Second Story Sunlight sieben Jahre vor seinem Tod während seiner letzten Schaffensphase, in der die Lichtwahrnehmung zu seinem Hauptthema wurde. Auch in diesem Gemälde hat er die Hausfassaden im gleissenden Sonnenlicht wiedergeben.

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Im ersten Stock des mittleren Hauses sonnt sich eine auf einer Balkonbrüstung sitzende Frau im Bikini. Es scheint, als habe die Person neben ihr für einen Moment ihre Zeitung sinken lassen, um die Sonnenstrahlen im Gesicht zu geniessen.
Durch seine Lichtregie lässt der Maler in diesem Werk ein eindrucksvolles Spiel von Hell und Dunkel entstehen. Während die Farben im konzentrierten Licht leuchten, scheint von den Schatten daneben eine unmittelbare Bedrohung auszugehen.
Die kantigen Formen der lichtüberfluteten Häuser treten durch die Schatten umso deutlicher hervor und setzen sich markant von dem angernzenden Wald im Hintergurnd ab.

Edward Hopper in der Fondation Beyeler Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Road and Rocks, um 1962
Strasse und Felsen

Edward Hopper in der Fondation Beyeler Portrait of Orleans, 1950 Edward Hopper in der Fondation Beyeler Edward Hopper in der Fondation Beyeler

First Branch of the White River, 1938
Erster Flussarm des Wite River

Edward Hopper in der Fondation Beyeler

Hoppers Gemälde einer Tankstelle zählt zu seinen wichtigsten Bildschöpfungen. Die Komposition ist zunächst einmal eine ausgeklügelte Inszenierung von ineinander übergehenden Lichtstimmungen: auf der einen Seite die Dämmerung, der Wechsel vom Tag zur Nacht, der die Atmosphäre des Werks ausmacht; auf der anderen Seite das artifizielle Licht in den Fenstern der Tankstelle, dessen Quelle nicht zu sehen ist und das sich in Lichtflecken ausserhalb des Gebäudes abbildet. Der Unergründlichkeit des Waldes, der eine sich im Dunkel verlierenden Strasse säumt, steht die regelmässige Reihe der drei Zapfsäulen gegenüber. Ihre perspektivische Verkürzung verstärkt den „Sog" in die Tiefe des Bildes.
Pegasus, das geflügelte Ross der Dichter, Sinnbild für die Höhenflüge der Fantasie, scheint sich hier über dem Wald zu erheben. Wie klein und unbedeutend wirkt der Tankwart demgegenüber. Es ist nicht klar, was er eigentlich tut, jedenfalls scheint er nicht an den Gedankenflügen teilzuhaben, die das Bild auslöst.

Die Zitate stammen aus den Saaltexten.


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