Originaltitel: Edge of Tomorrow
USA, GB | 2014 | 113 Min. | FSK: ab 12
Action, Science-Fiction, Romanadaption
Regie: Doug Liman
Drehbuch: Christopher McQuarrie, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth
Besetzung: Tom Cruise, Emily Blunt, Brendan Gleeson u.a.
Kinostart: 29.05.14
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.10.14
Links zum Film:
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Worum geht’s?
In Europa tobt ein Krieg gegen mächtige Außerirdische, der sich immer weiter ausbreitet. Der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Major Cage wird von einem ungemütlichen General gezwungen, an vorderster Front zu kämpfen. Schon nach wenigen Minuten im Einsatz stirbt Cage, wacht jedoch wieder auf und erlebt den Tag der Schlacht erneut, immer wieder. Gefangen in einer Zeitschleife verbündet sich Cage mit der Kriegsheldin Rita Vrataski, um einen Ausweg aus seiner Situation und dem schier hoffnungslosen Kampf zu finden.
Wie ist der Film?
Schon ironisch, wie „Edge of Tomorrow“ mit einer Zeitschleifengeschichte indirekt den festgefahrenen Leerlauf im Blockbusterkino und dessen stumpfe Videospieldramaturgie kommentiert. Vor allem handelt es sich aber um solide Sci-Fi-Action mit ganz eigenen Schwerpunkten. Filme wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ sowie „Source Code“ machten die Grundidee bekannt; Filme wie „Starship Troopers“, „Aliens – Die Rückkehr“ oder „Matrix Revolutions“ definierten das Setting, doch als eine Mixtur aus allem hat der Film von Doug Liman („Die Bourne Identität“, „Jumper“) doch wieder seine Daseinsberechtigung.
Der abwechslungsreiche Schnitt und ein gutes Gespür für Witz schaffen es gerade so, die permanenten Neustarts des Handlungstags nicht zu eintönig zu gestalten. Als angenehmer Nebeneffekt haben nicht nur Fans, sondern auch jene, die von Tom Cruise wenig halten ihren Spaß, schließlich wird der Protagonist viele Male in vielen Variationen über den Jordan geschickt. Die intensivsten Momente entstehen dabei schon im ersten Drittel, wenn der verleumdete Major wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen wird. Nicht nur durch die stark inszenierte erste Landung auf dem Schlachtfeld ist das Publikum ganz nah bei Cruise / Cage, sondern auch durch dessen sympathische Unbeholfenheit. Später entwickelt sich ein altbekanntes Heldentum, dem es zwar nicht an Action, aber an spannenden Gegenübern mangelt.
Ein Film ist bekanntermaßen nur so gut wie sein Bösewicht. Das Böse in „Edge of Tomorrow“ hat keine Seele. Die Geschichte nach dem japanischen Roman „All You Need Is Kill“ verfolgt sicherlich metaphorische Absichten, denen das Kriegsgeschehen im Detail nicht viel bedeutet. Das ist an sich auch in Ordnung, allerdings sollte Tom Cruise inmitten von eindimensionalen Nebenfiguren und gesichtslosen Aliens nicht ganz so viel alleine stemmen müssen, denn so bleibt nach hinten raus nicht mehr viel emotionale Zugkraft. Die Auftritte der taffen Emily Blunt („Looper“) sind ein freundlicher Gruß an die Feministinnen, Bill Paxton („Twister“) gibt einen unterhaltsamen Drill Instructor, doch abgesehen von Major Cage bleibt uns das Leben in „Edge of Tomorrow“ relativ verschlossen.
Was bleibt, ist ein alternatives Science-Fiction-Spektakel mit satter Action, hübschen Effekten und routinierter wie wirkungsvoller Pathos-Musik im Hans-Zimmer-Stil, verfeinert mit einer angenehmen Prise Selbstironie. Dahinter verbirgt sich sogar eine nette Botschaft: Das Schicksal [der Menschheit] ist nicht besiegelt; es lässt sich immer etwas ändern.
Wertungen (ø 7.2) [?]
6.5 – Philipp Stroh
8.0 – Christian Hoja
8.0 – Ines Walk
6.5 – Rajko Burchardt
7.0 – Sonse
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