Rafael Correa zieht es in Erwägung das professionelle Spiel um den Tod von Stieren in Ecuador per Gesetz zu verbieten. In seiner samstäglichen Radioansprache hat er nochmal betont, daß er dazu ein Referendum einleiten will. Mal abgesehen, daß seine Argumentation "Ecuador ein Land ohne Gewalt" ein Hohn ist, ist diese Initiative natürlich durchaus unterstützenswert!
Die letzten öffentlichen Stierkämpfe (corridas de toros) fanden im November zum Quito Fest 2010 im Plaza de Toros "Armillita" statt. Der interessierte Zuschauer zahlte bis zu 100$ Eintritt, die Höhe des Eintrittsgeldes hing eben nicht nur von der Nähe zum blutenden Tier ab, sondern auch vom Bekanntheitsgrad der mutigen Tunte, die in ihrem engen Kostümchen das Tier mit buntverzierten Lanzen quälte.
Eine Kollegin von mir ging mit weiteren Kollegen einer deutschen Entwicklungszusammenarbeitsorganisation, in ihrer Mittagspause (!) zum Stierkampf. Die Sonne brannte, sechs Stiere starben und am Nachmittag saß man wieder im Büro.
In Quito gibt es nur noch einmal im Jahr und zwar zum besagten "Quito Fest" im November/Dezember Stierkämpfe zu sehen. Die sonst das ganze Jahr über leerstehenden Arenen (eine in der historischen Altstadt, die andere etwas weiter draussen in der Nähe des Flughafens) werden recht selten für Konzerte genutzt. Die Spektakel-Tiere werden im Land gezüchtet, was aber kein großes Geschäft mehr ist, wie vor 20-30Jahren, sondern eher nur noch aus "Liebhabergründen" betrieben wird, wie mir ein Bekannter verriet, dessen Familie lange von der Stierzucht lebte.
Ausser in Quito gab es noch Stierkämpfe in Ambato und Ibarra.
Viva las activistas anti-taurina!