Economics of Happiness (Bundesministerium der Finanzen)

Im Monatsbericht April 2010 des Bundesministerium der Finanzen ist ein Forschungsbericht zur Lebenszufriedenheitsforschung (Happiness Economics) mit dem Titel 'Economics of Happiness – ein neues Paradigma für die Finanzpolitik?' enthalten. Vorreiter in Sachen Glücksforschung ist in dieser Beziehung Großbritannien, unter Federführung des renommierten britischen Ökonomen Richard Layard. 
Laut eigener Aussage wird im Rahmen dieses Forschungsprojektes

 "der Versuch unternommen, mit einer kritischen Literaturanalyse und mithilfe eigener empirischer Schätzungen die Möglichkeiten und Grenzen der Lebenszufrieden-heitsforschung aufzudecken. Dabei geht es auch um die Frage, wie die Methode zu beurteilen ist, derer sich diese Forschung bedient, und wie diese gegebenenfalls weiterentwickelt werden muss. Erst die Diskussion solcher grundlegenden Fragen erlaubt es, die tatsächlichen Erkenntnisgewinne der Lebens-zufriedenheitsforschung im Hinblick auf ihre Relevanz für die Wirtschafts- und Finanzpolitik zu beurteilen.

Hier die Executive Summary des Berichtes:

  • Einkommen spielt eine große Rolle für die Lebenszufriedenheit der Menschen. Allerdings wird dieser Effekt vor allem durch Einkommensvergleiche mit anderen Menschen und mit der eigenen Vergangenheit erzeugt.
  • Die Lebenszufriedenheit von Arbeitslosen ist deutlich geringer als die von Beschäftigten. Dies gilt selbst dann, wenn der Einkommensverlust der Arbeitslosen vollständig kompensiert würde. Auch die Arbeitslosigkeit anderer Menschen, Inflation und Umweltverschmutzung wirken sich negativ auf die Lebenszufriedenheit aus. Positive Effekte entstehen hingegen durch enge soziale Kontakte.
  • Glück ist ein mehrdimensionales Konzept. Daher sollte die Wohlfahrtsmessung durch das Bruttoinlandsprodukt um andere objektive und subjektive Indikatoren der Lebensqualität und des Wohlbefindens ergänzt werden. Neben der Lebenszufriedenheit existieren noch andere Maße des Glücks, deren Bestimmungsfaktoren sich von denen der Lebenszufriedenheit unterscheiden können.
  • Eine aus der Glücksforschung abgeleitete Rechtfertigung progressiver Einkommensteuern kann nicht bestätigt werden, da eine gesamtwirtschaftliche Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichzeitiger Ausweitung der Freizeit, selbst bei hypothetischer Konstanz des individuellen Haushaltseinkommens, die durchschnittliche Lebenszufriedenheit nicht erhöht.
  • Die Lebenszufriedenheitsforschung kann bei der Bestimmung einer optimalen Wirtschafts- und Finanzpolitik hilfreich sein. Bei dem gegenwärtigen Wissensstand ist es aber noch zu früh, gesicherte Empfehlungen für eine Abkehr von den mit den bekannten Methoden der Wirtschaftswissenschaft abgeleiteten Politikempfehlungen zu geben.
Den Bericht in voller Länge gibt es hier. Mein Dank geht an Daniel Guillé, der mich auf diesen Bericht aufmerksam gemacht hat.

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