Die Saison des Reisens nähert sich mit großen Schritten. In Zeiten, wo das Thema Nachhaltigkeit in der Gesellschaft äußerst präsent ist, erfreut sich auch Camping wieder enormer Beliebtheit. An Komfort soll es auch in der Natur vielen Reisenden nicht mangeln.So findet vor allem Eco-Glamping immer mehr Anklang. Hier trifft die Freiheit des Campings auf den Komfort des Wohlgefühls aus den heimischen vier Wänden – auch das geht auf natürliche, umweltfreundliche Weise. Von der Unterkunft im Freien bis zur Taschenlampe lässt sich problemlos nachhaltig campen.
Camping ist per se eine wesentlich ökologischere Art des Reisen als Pauschalreisen in weit entfernt gelegene, luxuriös ausgestattete Hotels. Viele lehnen es jedoch ab weil es ihnen zu ursprünglich und zu spartanisch ist. Eco-Glamping schlägt hier also eine Brücke. Anbieter wie ReNatour, aber auch Airbnb bieten zahlreiche Destinationen mit entsprechenden Anspruch an ökologisches Zelten. Auch für Reise-Fans, die auf eigene Faust in der Natur Urlauben machen wollen, gibt es zahlreiche Tipps für nachhaltiges Campen.
Nachhaltiges Zelten auf einem Bio-Bauernhof
Komfort inmitten von Natur ist hier gegeben: auf dem Ressort eines Bio-Bauernhofs in den Steiner Alpen sind an die Zelt-Unterkunft, die etwa 40 Quadratmetern bemisst, außerdem eine Terrasse, ein Doppelbett, ein Etagenbett, eine Arbeitsfläche zum Kochen, eine Sitzecke im Innen- wie im Außenbereich sowie eine Hängematte, angeschlossen. Dagegen: WLAN oder einen PKW-Stellplatz sucht man hier vergeblich. Es geht um Ruhe, Stressreduzierung und den Einklang mit der Natur. Stattdessen gibt es frisch gebackenes Brot, selbst gemachte Konfitüre und Eier von den hauseigenen Hühnern.
Camping in Tipis: im Einklang mit der Natur
Andere Eco-Glamping-Anbieter setzen vor allem in puncto Hygiene auf die Kraft der Natur. So bieten die Sunshine Tipis im portugiesischen Odemira Sanitär-Anlagen komplett aus Bambus mit Wasser, das regional bezogen wird. Geduscht wird unter einem großen Korkbaum, so kann während der Körperhygiene der Sonnenuntergang beobachtet werden. Warmes Wasser wird über Solarenergie erzeugt. Mittels Komposttoiletten entsteht Dünger um die Versorgung der Pflanzen für das nächste Jahr garantieren zu können.
Umweltfreundliche Hygiene
Wer im Urlaub etwas flexibler sein will, für den eignet sich das Reisen mit Wohnmobil oder Camper. Hier gibt es umweltfreundliche Modelle, die beispielsweise Regenwasser auffangen und auch recyceln. Über ein Pflanzen-Kläranlage-System auf dem Dach wird das Abwasser gereinigt und mittels Solar-Kollektoren zum Duschen erwärmt. Sowohl in mobilen Unterkünften als auch in Zelten ist die Sauberhaltung ein großes und wichtiges Thema: gereinigt wird idealerweise mit Hilfe von umweltfreundlichen Substanzen wie Natron, Kernseife oder Essigessenz. Auch mit biologisch abbaubaren Seifen kann verbrauchtes Wasser bedenkenlos in die Natur abgelassen werden. Greifen Sie zum (Ab)Trocknen statt zu Küchenrollenpapier, besser zu Stoffservietten oder Geschirrtüchern.
Natürliches und nachhaltiges Schlafen
Schlafen lässt es sich beim nachhaltigen Zelten besonders gut mit Bettwäsche aus Bio-Baumwolle und natürlichen Garnen. Der Outdoor-Spezialist Deuter bietet mit dem Astro 550 einen Schlafsack, der komplett umweltfreundlich wie fair hergestellt wurde. Er trägt nicht nur das Bluesign-Siegel, sondern ist zudem auch frei von PFC (Per- und polyfluorierte Chemikalien). Seine Füllung besteht aus zertifizierter Daune nach RDS (Responsible Down Standard). Doch nicht jedermann mag es auf Isomatte und Luftmatratze in direktem Kontakt zum Boden zu nächtigen. In diesem Fall gibt es Feldbetten mit einem hölzernen Gestell aus malaysischen Akazienwäldern: Modell „Selous“ ist zudem FSC-zertifiziert.
Auch bei Übernachtungen in der Natur, braucht es vor der Nachtruhe zum Schmökern ausreichend Licht. Hier sind es vor allem kleine Solarleuchten, die mit ihrer Effizienz auf Reisen überzeugen. Little Sun Diamond kann über einen kleinen Ständer positioniert oder über ein Trageband am Hals getragen werden. Die kleine Leuchte spendet Licht für bis zu 5 Stunden. Genauso unverzichtbar, insbesondere dann, wenn man in der Natur unabhängig vom Stromnetz lebt, sind Solar-Ladegeräte.
Outdoor-Küche
Wenn es um die Ausstattung einer nachhaltigen Camping-Küche geht, sind auch hier Wegwerfprodukte aus Plastik keine Option. Wesentlich langlebiger und meist auch mit einem ansprechenden Design versehen, sind Geschirr wie auch Besteck aus Emaille und Edelstahl. Brands wie ECO Brotbox bieten mit Strohhalmen, Eisformen und einer großen Auswahl an Aufbewahrungsboxen den nötigen Komfort.
Sie wollen beim Eco-Glamping nicht aufs Kochen verzichten, aber nicht auf in Plastik verpackte Produkte zurückgreifen müssen? Reis, Nudeln, Müsli, Gewürze und Co. lassen sich mittels Dosen und Schraubgläsern problemlos umweltfreundlich transportieren. Fisch und Kartoffeln werden im Outdoor-Urlaub besonders gern in Alufolie gewickelt übers Lagerfeuer gehalten. Dass das nicht besonders gesundheits- wie auch umweltfreundlich ist, ist hinlänglich bekannt. Wie wäre es also stattdessen mit einer gusseisernen Pfanne? Und auch was den (morgendlichen) Kaffeegenuss betrifft, müssen keine Abstriche gemacht werden: einfach eine French Press oder Mokka-Kanne sowie einen wiederverwendbaren Coffee-to-go-Becher mit ins Reisegepäck packen.
Bei unseren Vorschlägen für nachhaltige Reise-Unterkünfte war noch nichts für Sie dabei? Vielleicht wäre der Looper etwas für Sie. Dieser wurde bereits für den Green Product Award 2018 nominiert.