In Österreich gibt es rund 3,6 Mio. Haushalte. Davon stellen 2,5 Mio. zu Weihnachten einen Christbaum auf. 2,2 Mio. der Christbäume kommen dabei direkt aus Österreich, was immerhin fast 90% entspricht. Drei Viertel der heimischen Christbäume stammen von eigens dafür angelegten Christbaumkulturen. Aufgrund der Kleinstrukturiertheit der Anbauflächen in Österreich ist großteils eine Produktion nach naturnahen Kriterien möglich. Das heißt, dass das Unkraut beispielsweise durch händisches Beschneiden entfernt wird. Ein Viertel der Christbäume kommt direkt aus dem Wald, wie etwa der heurige Christbaum am Wiener Rathausplatz. 7% der Privathaushalte in Österreich setzen beim Weihnachtsbaum auf Plastik. Dieser Prozentanteil ist seit Jahren unverändert. Bei der Weihnachtsdekoration in Geschäften, Restaurants u.ä. ist dieser Anteil wesentlich höher.
"In Österreich werden auf 3.300 Hektar Christbaumkulturen angebaut. Auf 1 Hektar Christbaumkultur werden während 10 Jahren Wachstums etwa 140 Tonnen Kohlendioxid verbraucht und dabei rund 100 Tonnen Sauerstoff produziert", erläutert Dr. Peter Mayer, Leiter des Waldforschungszentrums BFW. Die heimischen Christbaumkulturen erzeugen damit Sauerstoff für 1 Mio. Menschen. Der durchschnittliche Anreiseweg eines heimischen Christbaumes beträgt vom Feld bis zum Verkaufsstand 40 km. Die wichtigsten Exportländer für Christbäume sind Dänemark und Norddeutschland mit einer Entfernung von mehr als 1.000 Kilometern. Der Transport ist in der Öko-Bilanz eines Christbaumes einer der wichtigsten Faktoren. Abgesehen davon ist ein Baum aus der Nähe zwangsläufig frischer und damit auch haltbarer als ein weit gereister.
"Echte" Christbäume bringen zur Weihnachtszeit nicht nur Licht und Wärme in die Herzen der Menschen, sondern haben aber auch nach den Festtagen eine wertvolle Funktion als Bio-Energieträger. So ergeben beispielsweise allein die in Wien verkauften Christbäume eine Hackgutmenge von rund 4.000 Tonnen. Mit dieser Hackgutmenge kann beispielsweise das Biomasse-Werk in Simmering eine ganze Woche lang betrieben werden. Das Biomasse-Werk kann so 7 Tage lang 48.000 Wiener Haushalte mit Strom und zusätzlich 12.000 Haushalte mit Wärme versorgen.
Am Wiener Rathausplatz, mitten im Christkindlmarkt steht heuer eine 28 Meter hohe und 74 Jahre alte Fichte. Dieser Baum stammt aus dem Forstbetrieb der Familie Revertera, einem BIOSA-Betrieb in Helfenberg/OÖ. Der Baum ist 6.100 kg schwer. In 1kg Holz ist 1,44 kg CO2 gespeichert. Das heißt, alleine im Christbaum am Rathausplatz sind rund 8.700 kg CO2 gespeichert. An jener Stelle, an der der Baum entnommen wurde, werden in den nächsten Jahren durch Naturverjüngung rund 100 junge Bäume nachwachsen.
"Am 12. Dezember beginnt der Christbaumverkauf in Wien und St. Pölten. Wer dann einen natürlichen Christbaum kauft, kann dies im guten Gefühl tun, auch etwas für den Klimaschutz getan zu haben. Auch Christbäume sind eben Bäume und haben eine wichtige Funktion als CO2-Speicher. Für jeden durchschnittlich großen Christbaum werden wieder 2-3 neue gepflanzt bzw. hat die Natur eine entsprechende Verjüngung vorgesehen. Für viele Kinder aus dem städtischen Umfeld ist der Christbaum mittlerweile der einzige intensivere Naturkontakt im Jahresverlauf geworden. Plastik wird dort bevorzugt, wo die Bequemlichkeit im Vordergrund steht und sehr oft kein Wert auf individuelle Gestaltung gelegt wird. Die überwiegende Mehrzahl der ÖsterreicherInnen bevorzugt aber echten Tannenduft zur Weihnachtszeit. Auch natürliche Dekoration wie z.B. Kerzen aus Bienenwachse liegen zunehmend im Trend", so Mag. Hermine Hackl, Präsidentin der Naturschutzplattform BIOSA.