Echte Liebe und Zuneigung sind wunderbare Geschenke!

Von Wernerbremen

www.bremen.de

Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Mary Ann Bird erzählen:

"Echte Liebe und Zuneigung..."
"Ich wuchs in dem Wissen auf, dass ich anders war und ich hasste es.

Ich wurde mit einer Hasenscharte geboren und als ich in die Schule kam,

machten meine Klassenkameraden mir klar, wie ich auf Andere wirkte:

Quelle: www.wikipedia.org

Ein kleines Mädchen mit einer missgestalteten Lippe
und einer entstellten lispelnden Sprache.

Ich war überzeugt, dass niemand außer meiner Familie mich lieben konnte.

Im zweiten Schuljahr gab es jedoch eine Lehrerin, die wir alle liebten.

Die kleine, rundliche und fröhliche Dame hieß Mrs. Leonard
-- eine sprühende Person.
Einmal im Jahr machten wir einen Hörtest und schließlich war ich an der Reihe.

Ich wusste aus den vergangenen Jahren, dass die Lehrerin dabei an ihrem Pult saß und irgendetwas flüsterte, während wir an der Tür standen und uns ein Ohr zuhielten:
Sätze wie:" Der Himmel ist blau" oder "Hast Du neue Schuhe?", die wir dann wiederholen mussten.
Da stand ich dann und wartete auf die Worte, die ihr Gott in den Mund gelegt haben muss,
jene sieben Worte, die mein Leben veränderten.
Mrs. Leonard flüsterte: "Ich wünschte, du wärst meine kleine Tochter."

Ihr Lieben,
in diesen Tagen habe ich durch Eure lieben E-Mails und Nachrichten und Eure so zahlreichen Kommentare, aber auch durch meine Lieben so viel Liebe erfahren, dass meine Seele tief berührt ist und mein Herz ganz erfüllt ist davon.
Euch allen sage ich meinen tiefempfundenen Dank dafür!!!!
Deshalb habe ich heute diese Geschichte gewählt, weil sie in so feiner Weise verdeutlicht, worauf es bei der Liebe ankommt:
Es gibt den wunderschönen Satz "Ich liebe Dich" und zu unseren Kindern und Jugendlichen sagen wir gerne "Ich habe Dich lieb".

Das ist ganz wunderbar und schenkt den Menschen, zu denen das gesagt wird, Kraft, Mut, Hoffnung und Fröhlichkeit für den ganzen Tag.

Aber - ich schiebe mit ganzer Absicht ein großes starkes ABER ein
- das allein genügt nicht.
Denn die Liebe, die sich allein mit solchen Sätzen wie “Ich liebe Dich“ und „Ich habe Dich liebt“ begnügt, das bezeichne ich als die Liebe der ersten Stufe.

Es gibt aber noch zwei weitere Stufen der Liebe:

In meiner Gruppe der Männer sind mir leider in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zahlreiche seltsame Exemplare begegnet, die der Ansicht huldigten, es genüge für eine gute Ehe oder ein gutes Verhältnis zu den eigenen Kindern oder Enkelkindern, ab und zu ein "Ich habe Dich lieb/Ich liebe Dich" zu sagen.

Das aber ist ein großer, ja ein gewaltiger Irrtum.

So wunderbar diese Sätze sind und so wertvoll und so beglückend sie bei vielen Gelegenheiten sein können, wenn sie nicht von Taten begleitet werden, sind sie hohl und nichts wert.
Liebe sollte im Alltag begleitet werden von kleinen alltäglichen Kleinigkeiten. 
Ich möchte Euch bitten, in diesen Tagen der Ruhe und in den kommenden Tagen des Übergangs hin zum Neuen Jahr einmal darüber nachzudenken, ob Ihr nicht ein wenig kreativer sein könnt.
Kleine Alltäglichkeiten kosten so wenig:

Das fröhliche In-den Arm-Nehmen, der kleine Blumenstrauß, den wir mit nach Hause bringen, das gemeinsame Abendessen in einem schönen Restaurant, eine Stunde Zeit, um mit unseren Kindern und Enkelkindern zu spielen ---- es gibt so viele wunderbare Gelegenheiten.
Ein guter Freund von mir hat es sich z.B. vor Jahren angewöhnt, seiner Frau jeden Tag (!), wenn er morgens aus dem Haus geht, einen kleinen Zettel zu hinterlassen.
Auf diesen Zettel schreibt er abends vorher eine liebe Botschaft für seine Frau und er lobt eine ihrer wunderbaren Eigenschaften.
Er sagte neulich zu mir: Ich mache damit nicht nur meiner Frau eine große Freude, sondern durch das tägliche Schreiben eines Zettels wird mir jeden Abend deutlich, welch wunderbare Frau ich an meiner Seite habe.
Die Liebe, in der sich das Wort „Ich liebe Dich“ mit Taten der Liebe im Alltag verbindet, das ist die zweite Stufe der Liebe.

Es gibt aber noch eine dritte Stufe der Liebe und das ist die höchste Stufe der Liebe und von dieser Stufe erzählt unsere heutige Geschichte.

Gestern haben wir die Geburt Jesu Christi gefeiert.
Und ganz unabhängig, ob jemand an Gott glaubt oder nicht, hat Jesus einmal einen ganz wundervollen Satz über die Liebe gesagt:
„Wenn Ihr Menschen nur die liebt, die Euch lieben, was tut Ihr dann Besonderes, dass machen alle Menschen, das macht jeder!“

Diese Lehrerin in unserer Geschichte hätte das kleine Mädchen nicht ermutigen müssen, sie war nicht mit ihr verwandt und besonders beliebt war das kleine Mädchen auch nicht. Die Lehrerin hätte sich also auf die Seite der „großen Mehrheit“ stellen können und auch über das kleine Mädchen lästern können.

Aber diese Lehrerin hatte die dritte Stufe der Liebe erreicht.
Diese dritte Stufe der Liebe erreichen wir dann,
…wenn wir andere Menschen gerade dann ermutigen, wenn sie es schwer in ihrem Leben haben,
…wenn wir statt mit Menschen im Streit zu leben, ihnen Versöhnung anbieten.
Derjenige, der das, was sich sagen möchte, am besten ausgedrückt hat, ist Franz von Assisi mit seinem Friedensgebet:

O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man hasst,
dass ich verzeihe, wo man mich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Ihr Lieben,

lasst uns zu Boten des Friedens werden, lasst uns die Liebe wie eine Fackel unter die Menschen tragen, lasst uns Menschen verwandeln durch unsere Liebe, lasst uns Menschen Hoffnung und Zuversicht schenken und lasst uns Menschen durch unsere Liebe die Wärme der Freude bringen.

Ich wünsche Euch einen gemütlichen fröhlichen Ausklang des 1.Weihnachtsfeiertages und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen