Nach Bekanntwerden des ersten Falles an Ebola in den USA beginnt das Zittern, ob sich die Todesseuche jetzt im US-Staat Texas ausbreiten könnte. Genau kontrolliert werde vor allem eine Person, die besonders engen Kontakt mit dem aus Liberia eingereisten Mann hatte. “Es gibt möglicherweise einen zweiten Fall”, schlug Zachary Thompson, Direktor der Gesundheitsbehörde des Bezirkes Dallas, Alarm. Die Gefahr einer Ausbreitung sei “real”, so der Offizielle: Bisher hoffen die Behörden jedoch, dass mögliche Ansteckungen im engen Familien- und Freundeskreis bleiben.
“Patient Null”, der erste bestätigte Fall von Ebola außerhalb von Afrika, wurde unterdessen als Thomas Eric Duncan identifiziert. Bekannt ist nun auch, wie er sich ansteckte: Der Mann um die Mitte 40 aus Monrovia (Liberia) hatte am 15. September der Familie seines Vermieters geholfen, deren todkranke Tochter Marthalene Williams (19) in ein Spital zu bringen.
Sie war neun Monate schwanger und übergab sich. Die Frau wurde von dem Spital wegen Bettenmangel abgewiesen. Sie starb am nächsten Tag. Wenige Tage später flog Duncan in die USA. Texas-Gouverneur Rick Perry gab bekannt, dass der Mann auch mit fünf Kindern in Kontakt kam. Insgesamt sollen bis zu 18 Personen dem Kranken nahe gekommen sein. Unglaublich: Am Freitag wurde Duncan im “Texas Health Presbyterian Hospitals” in Dallas abgewiesen und mit Schmerzmitteln und Antibiotika nach Hause geschickt. Skandalös: Laut seiner Schwester Mai Wureh hätte er dem Personal mitgeteilt, dass aus Liberia, dem “Ground Zero” der Ebola-Epidemie in Afrika, eingereist war. Die Information wäre am Dienstweg “verloren gegangen”, entschuldigte sich das Spital.
Erst Sonntag landete Duncan im gleichen Krankenhaus auf der Isolierstation. Laut einem Bericht der New York Times arbeitete der Mann bis vor kurzem für ein Schifffahrtsunternehmen in Monrovia, doch kündigte als er ein Visa für den Besuch in den USA erhielt. Die bisher 18 identifizierten Personen müssen 21 Tage lang in Quarantäne bleiben und täglich Fiebermessen. In der Gruppe sind auch auch drei Fahrer und Sanitäter der Ambulanz, die Duncan Sonntag ins Spital brachte.
Der Zustand des Ebola-Patienten sei “kritisch”, so Reports.