Dramatische Entwicklungen im US-Ebola-Drama: Nach der Krankenschwester Nina Pham (26) hat sich auch eine zweite Pflegerin bei der Behandlung des ersten Ebola-Kranken in Dallas, “Patient Zero” Thomas Duncan, mit dem Todesvirus infiziert, teilte die US-Seuchenbehörde CDC Mittwochmorgen mit. Die Frau wurde als Amber Vinson (29) identifiziert, eine alleinstehende Frau aus Dallas, so die Daily Mail.
Der Skandal um die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen im “Texas Health Presbyterien”-Spital in Dallas weitet sich damit aus: Die beiden nun infizierten Krankenschwestern hatten sich genau in jenen Tagen um Duncan gekümmert, als sich der Liberianer ständig übergab und Durchfall hatte – und dadurch Milliarden Viren ausschied. Die Helfer betreuten den Schwerkranken jedoch mit zusammengeflickten Schutzanzügen, wie die Gewerkschaft enthüllte. Angeraten wurde sogar, wegen der umprofessionellen Schutzkleidung freiliegende Hautstellen, etwa am Hals, mit medizinischem Klebeband zu bedecken. Die CDC befürchtet jetzt, dass sich bei dem Pfusch weitere Krankenhausmitarbeiter infiziert haben könnten.
Insgesamt kümmerten sich 73 Pfleger und Ärzte um Duncan, der letzte Woche starb.
Schlimmer noch: Bekannt wurde, dass Vinson Stunden vor der Isolierung im Spital mit Frontier-Flug Nr. 1143 von Cleveland (Ohio) nach Dallas flog. Sie kam am Abend an, am Morgen meldete sich die junge Frau mit Fieber in der Notaufnahme. Die CDC kontaktiert nun alle 132 Passagiere des Fluges. Die Ansteckungsgefahr wird für gering erachtet. Doch die Tatsache, dass eine Person aus der ursprünglichen Risikogruppe seelenruhig einen Flug nehmen konnte, vergrößert die Verunsicherung in den USA. “Sie hätte nicht fliegen dürfen”, beklagte der immer hilfloser wirkende CDC-Direktor Dr. Tom Frieden.
Vinson soll nun in die Isolierstation des auf Ebola spezialisierten “Emroy Hospitals” in Atlanta (Georgia) verlegt werden. Offenbar riss den Behörden der Geduldsfaden mit dem Stümper-Spital im Dallas.
US-Präsident Barack Obama sagte zwei geplante Fundraiser in Connecticut und New Jersey ab und berief eine Krisensitzung seines Kabinetts ein.