Earthlings – eine Dokumentation über Erdenbewohner.


Als ich das erste Mal von Earthlings gehört habe, habe ich ehrlich gesagt nichts davon gehalten. Ich dachte mir das ist eine dieser Dokus, die brutale Bilder mit Schreckensmusik zeigt und sich damit praktisch schon von selbst meilenweit von Objektivität entfernt. Nach dem Motto: Schaut euch die armen gequälten Tierchen an und jetzt werdet vegan!

Ich muss sagen, ich bin eher ein Freund von informativen Dokumentationen und sachlichen Berichten.

So habe ich die Doku dann eine Weile vor mich hingeschoben. Bis ich sie mir dann doch angesehen habe und jetzt einfach nur denke: Unglaublich was wir Tieren antun. Und: Jeder sollte einmal der Realität, die sich tagtäglich um uns herum abspielt, ins Auge blicken.
Denn viel zu oft blenden wir eben genau diese Realität aus und betrachten Fleisch oder Leder oder den Pelzkragen, der momentan an Jacken wieder so in MOde ist, nur als lebloses Produkt.

Jedenfalls habe ich mir die Doku angesehen als ich bereits Veganer war. Und die Bilder, die ich dort sah haben mich im Endeffekt nur noch mehr überzeugt diese Industrie nicht länger unterstützen zu wollen.

Ich habe öfter schon gehört, dass Menschen sagen sie wollen keine Bilder von gequälten Tieren sehen. DIese Bilder seien einfach zu grausam und oft kaum zu ertragen.

Das ist durchaus nachvollziehbar.

Doch was ich schwer nachzuvollziehen finde ist zu sagen, dass man solche Bilder nicht sehen kann, weil sie zu grausam sind und dann aber diese einfach auszublenden und weiter Fleisch und Tierprodukte zu konsumieren als ob nichts wäre.

Nichts für ungut, doch die zentrale Frage, die sich mir hier stellt ist: Sind die Bilder das Problem oder nicht eigentlich das was diese Bilder zur Realität werden lässt?
Wenn man also wegsieht, dann ändert man ja nichts. Im Gegenteil. Indem man solche Bilder ausblendet, sie praktisch ignoriert, hält man diese Umstände am Leben.

Wie gesagt, anfangs habe ich selbst nicht so wirklich verstanden, warum so manche Veganer immer von Earthlings gesprochen haben. Einfach, weil es hierbei um Emotionen geht. Um das Leid von Tieren und was ihnen tagtäglich widerfährt. Um moralisches Abwägen. Denn wir Menschen leben hier nicht allein. Wir sind nicht die einzigen Lebewesen, die nicht leiden und in Freiheit leben wollen.
Und genau das ist der zentrale Punkt, wie ich finde. Insofern kann ich die Dokumentation Earthlings von Shaun Monson heute nur empfehlen.

Es ist keine leichte Kost, die sich da über gute 95 Minuten erstreckt. Ich musste die Doku auch mehrfach anhalten.
Doch mal einen Blick über den Tellerrand hinaus ist es auf jeden Fall wert.

Wer die Doku sehen möchte, hat hier jedenfalls die Gelegenheit dazu:


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