Die Diskussionen über eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA halten weiterhin an. Nach dem Amoklauf an einer Grundschule im amerikanischen Connecticut, welcher 27 Menschen das Leben kostete, verlangte ein Senator sogar ein Verbot für das kommende Spiel GTA 5, da es vor allem zu Gewalttaten verleitet. Vor einiger Zeit versuchte nun die Rüstungsindustrie die Schuld für solche Taten auf die Videospiele zu übertragen. Nun meldete sich Electronic Arts zu Wort und sorgte für Schlagzeilen.
Laut dem Publisher werde man nun keine weiteren Lizenz-Zahlungen an die Rüstungsindustrie tätigen. Diese teilte man gegenüber der Nachrichten-Agentur Reuters mit. EA scheint über das Verhalten der Waffenhersteller äußert empört zu sein, weshalb man nun den Geldhahn zu dreht. Doch angeblich hätten die Behauptungen, dass die Videosiele an den Waffenproblemen in den Vereinigten Staaten mit schuld seien, nichts mit dieser Entscheidung zu tun.
Dennoch betonte der Spielehersteller, dass man weiterhin nicht auf bekannte Waffengattungen, originalgetreue Modelle und Bezeichnungen verzichten wird. Electronic Arts beruft sich hierbei auf das verfassungsmäßige Recht der USA und dem Grundsatz der freien Meinungsäußerung.
Medal of Honor: Warfighter besitzt viele originalgetreue Waffen
Man erzähle eine Geschichte und habe eine bestimmte Betrachtungsweise. Ein Buch zahle beispielsweise auch nicht, wenn das Wort ‘Colt’ genannt wird, äußerte sich EAs Präsident Frank Gibeau zu diesem Thema. Außerdem sei die Verwendung von echten Waffenmodellen in Spielen eine kostenlose Werbung für die Hersteller. Die Verwendung echter Waffen sei kostenloses Marketing, wie die Verwendung von Coca Cola in einem Film, teilte die Großkanzlei Latham & Watkins mit.
Der Grund für Amokläufe ist derzeit eine wichtige Frage in den Vereinigten Staaten. Dass jetzt aber die Rüstungsindustrie die Schuld verstärkt auf die Videospiele-Industrie schiebt, hat Electronic Arts wohl nicht gedacht. Immerhin sind diese beiden Industriezweige mehr oder weniger Partner bei der Entwicklung von neuen Spielen, wie beispielsweise Battlefield 4. Bei der Battlefield-Reihe arbeitet man bislang eng mit der McMillan Group und Trijicon zusammen, um eine umfangreiche Marketing-Kampagne zu erschaffen.
Wie die Waffenkonzerne auf das Verhalten von Electronic Arts reagieren werden, bleibt abzuwarten. Diverse Klagen aufgrund von Markenrechtsverletzungen wären in der Zukunft denkbar. Doch auf Seiten des Spieleherstellers wird man davor wohl nicht zurückschrecken.