Ungewöhnlicherweise hält Square Enix dieses Jahr seine ganz eigene Pressekonferenz auf der E3. Gut so – in einem Jahr, in dem ein Studiogigant nach dem anderen das Konsolengeschäft beerdigt. Und tatsächlich bietet sich bei Square Enix ein völlig anderes Bild: Das Unternehmen bekennt sich praktisch zu hundert Prozent, ohne Kompromisse, zum High-End Spiele-Geschäft.
An erster Stelle natürlich die große Überraschung, die schon dank Sony-Event bekannt ist: Final Fantasy VII wird, nach Jahren von Fan-Anfragen, endlich als Remake umgesetzt. Die Entwicklung hat allerdings gerade angefangen und die Erklärung für die frühe Präsentation ist, dass Square Enix mit aller Energie dafür sorgen möchte, das die PS4-Konsolen nur so von den Regalen fliegen. Nachdem man praktisch das gesamte Studio auf den Erfolg von Sonys Konsole ausgerichtet hat, ist das nur verständlich.
Die (wirklich) große Überraschung ist die Ankündigung von Nier 2, welches zusammen mit Platinum Games entwickelt wird: Ein feuchter Traum für jeden Action-Kenner. War das erste Spiel noch von Gameplay-Engpässen durchzogen, darf man nun doch auf ein absolutes Highlight hoffen, dass neue Maßstäbe setzen könnte.
Rise of the Tomb Raider macht im Gegenzug keinen allzu frischen Eindruck. Der Titel sieht zwar solide aus, betritt aber gänzlich bekannte Gefilde und es ist dadurch schwer zu erkennen, womit sich das Spiel vom Vorgänger absetzen möchte. Das haben wir so alles schon einmal gespielt und aufgrund dessen ist der E3-Auftritt des Eklusiv-Titels (Xbox One) eher schal.
Just Cause 3 macht ebenfalls keine großartigen Versprechungen: Mehr Chaos, eine größere Welt. Ein klassischer Next-Gen Titel, der seine Karten nicht verdecken muss. Für Fans der Reihe sind die neuen Tools und die größere Welt sicher eine Freude.
Heiß ersehnt war der Auftritt von Kingdom Heart III, welches mittlerweile ebenfalls seit praktisch zehn Jahren ausständig ist. Ein Trailer zeigt tatsächlich, dass der Titel auf einem guten Weg ist – doch es werden nicht viele Umgebungen gezeigt, was wohl einem Hinweis gleicht, dass das Spiel noch in einem weitaus früheren Entwicklungsstadium steckt, als es einem wohl lieb wäre. Ob man unbedingt eine Verlautbarung brauchte, das Tangled ein Teil der Welt sein wird, ist fraglich – aber andere Disney-Franchises wie Star Wars oder Spider-Man sind damit noch lange nicht aus dem Rennen.
Darüber hinaus machen Hitman, welches eher Early Access-artig angelegt werden soll, Star Ocean 5, dass die furchtbaren Fehltritte des Vorgängers vergessen lassen möchte und Deus Ex: Mankind Divided einen recht guten Eindruck und runden ein Sortiment ab, das ganz klar dafür steht, das wenigstens Square Enix für die nächsten Jahre weiterhin mit vollem Aufwand aufwändige Next-Gen Produktionen abliefern wird.