E-Scooter hatten keine Chance

Von Klaus Ahrens

Erst wollten Politiker von gestern wie unser Scheuer-Andi – seines Zeichens Bundesverkehrsminister – ihre Innovationsbereitschaft bei den elektrischen Tretrollern zeigen. Schließlich gab und gibt es schon bei Maut, Bahn und Elektro-Autos nichts als Probleme.

Kaum war das (un-)passende Gesetz dazu im Schnellstverfahren beschlossen, musste der bayrische Technologie-Enthusiast feststellen, dass man für die Scooter nicht nur eine Betriebsgenehmigung, sondern auch Platz zum Fahren und Parken braucht, wenn man die Dinger nicht morgens in irgendeinem städtischen Gewässer wiederfinden möchte.

Der Hype schafft prekäre Arbeitsplätze für „Juicer“

In einer Hinsicht soll die Einführung ja funktioniert haben: Die Roller haben Arbeitsplätze geschaffen. Sogenannte „Juicer“ (Safter) sammeln für die großen Vermieter wie Lime in einigen Städten abends die Scooter ein, laden sie über Nacht auf und stellen sie früh morgens wieder an den wenigen ausgewiesenen Standorten auf – dummerweise für einen Hungerlohn als Pseudo-Selbstständige.

Es zeigt aber auch mal wieder überdeutlich: Wenn die heutige neoliberale Wirtschaft wirklich einmal Arbeitsplätze schafft, sind diese in aller Regel prekär und man kann nicht davon leben.

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