Wenig überraschend hat das Datennetz von E-Plus im Vergleichstest mit den anderen drei Netzbetreibern in Deutschland am schlechtesten abgeschnitten. Das Unternehmen selbst lobt dagegen gerne sein "Hochgeschwindigkeitsnetz".
In einer großen vergleichenden Untersuchung der Datenübertragungsrate in deutschen Mobilfunknetzen hat E-Plus am schlechtesten abgeschnitten. Die Stiftung Warentest hat im Juni 2011 einen Messwagen zwei Wochen lang 4.000 Kilometer quer durch Deutschland durch städtische und ländliche Regionen geschickt. Das Fazit: "E-Plus ist lahm."
Das E-Plus-Datennetz sei so lahm, dass es für DSL-gewohnte Notebooknutzer "nur eingeschränkt taugt", lautet das Urteil. "Allenfalls weniger anspruchsvolle Smartphone-Nutzer mögen zumindest in den Städten mit der Datenübertragung zufrieden sein. Doch auch die surfen in anderen Netzen schneller."
Zum Einsatz kam ein Fahrzeug mit den Messeinrichtungen Ascom Qvoice zur Sprachqualitätsmessung und Focus Infocom DMTS zur Messung der Datentransferrate. Innerhalb einer Datenverbindung wurden jeweils ein FTP-Download und Upload durchgeführt. Zudem wurden Webseiten mittels HTTP abgerufen. Jeweils 500 KByte große E-Mails wurden gesendet und empfangen. Bewertet wurden Datenraten, Übertragungszeiten und der Anteil der erfolgreichen Up- und Downloads.
Im E-Plus-Netz dauerte es auf dem Land im Schnitt 37 Sekunden bis eine standardisierte Testwebsite vollständig geladen war. Bei Vodafone waren es nur 10 Sekunden.
Die Netze der Deutschen Telekom und von Vodafone waren im Test beim mobilen Internet am besten. Die Telekom und Vodafone erhielten die Note 2,4. O2 wurde mit 2,6 als befriedigend bewertet. Websites laden bei O2 ähnlich schnell wie bei der Telekom und Vodafone. Die Download-Geschwindigkeit ist allerdings deutlich niedriger. E-Plus war mit der Note 3,8 nur noch ausreichend.
E-Plus ist dagegen in seiner Selbstdarstellung bei der Datenrate führend: "Bereits heute versorgt die E-Plus Gruppe 75 Prozent ihrer Kundenbasis mit Highspeed-Datenverbindungen", erklärte die deutsche Tochter der niederländischen KPN am 26. Juli 2011. Die "massiven Investitionen in den Ausbau des Datennetzes seit Ende vergangenen Jahres" wirkten sich jetzt aus. "Unsere Kunden- und speziell die Datenzuwächse sind ein klarer Beweis dafür", erklärte E-Plus-Chef Thorsten Dirks. Jede Woche steigere die E-Plus-Gruppe die Reichweite ihres "Hochgeschwindigkeitsnetzes" um bis zu 500.000 Einwohner im Bundesgebiet.
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