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(Wochenendpost)

Aber die Geschichte, sagt Volker Braun, »hat mehr in sich, als sich ereignet: auch das Nichtgeschehene, Unterbliebene, Verlorene liegt in dem schwarzen Berg. All das Ersehnte, nicht Gewagte und die alte Lust zu handeln.«

»Das Wirkliche beschreibend, kann man kurz und ungerecht sein«, meint Volker Braun, »jeder weiß sein Wissen hinzuzusetzen. Das Nichtgeschehene auszumalen, braucht es Geduld und Genauigkeit.«

Und wir, die wir darin immer wieder verschlüsselte Namen und Orte entdecken, verblüfft, wie pergamenten zart die Haut zwischen Realität und Fiktion doch ist, ahnen: Da ist noch viel mehr. Immer ist der kundige Leser versucht, sich mit Volker Braun auf einen Wettkampf der Interpretationen einzulassen. Wie soll man mit diesem Autor auf Augenhöhe kommen? So durchgearbeitet, wie Brauns Texte sind, beginnt selbst das rohe Gestein in ihnen zu funkeln.

Komprimierte Sprache, die an ihrer Oberfläche schlicht erscheinen kann. Menschen der Arbeit mit ihren Bedürfnissen stehen im Mittelpunkt. Werden sie es lesen? »Was muss noch geschehen«, ruft Hilde Brand bei Volker Braun, »damit ihr auf die Straße geht?«

So empfiehlt sie mir Volker Braun: “Die hellen Haufen”. Eine Erzählung. Suhrkamp Verlag. 96 S., geb., 14,90 €

Und ich denke: Es wird Zeit wieder einmal ein richtiges Buch in die Hand zu nehmen!


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