Die Art um sicherzugehen, dass die Praxis des Tugendhaften auf dem richtigen Weg ist, ist das Üben in vier Sitzungen.
Daher meditiert man während der ersten Phase bei Tagesanbruch auf das Guru-Yoga.
In der zweiten Phase bewahre Trekchö und in der abschließenden Phase meditiert man auf Wonne-Leerheit und die zornvolle Weisheit.
Von der Dämmerung bis Sonnenaufgang rezitiere tägliche Sadhanas, Gebete usw. und vom Morgen bis zu Mittag praktiziere Tögal.
Am späten Nachmittag führe Niederwerfungen aus und andere heilsame Aktivitäten. Am Abend praktiziere wiederum Tögal.
In der Nacht opfere einen Torma und halte die Winde. Während der ersten Phase des Sonnenuntergangs meditiere auf Vergänglichkeit und in der zweiten Phase praktiziere die Rezitation der Erzeugungs- und Vollendungsstufe. Bei der Sitzung spät abends vermische den Schlaf mit dem angeborenen Klar-Licht.
Auf alle Fälle beginne jede Sitzung mit dem Erzeugen von Bodhicitta, während in der tatsächlichen Praxis nicht-begriffliches Gewahrsein bewahrt wird. Zum Abschluss beende jede Sitzung mit der Widmung des Verdienstes und mit Wunschgebeten. Dies ist bekannt als „Praxis vereint mit den drei Stufen“. Diese [drei Stufen] sind unerlässlich.
Aus dem Dzogchen-Handbuch „Yeshe Lama“ von Jigme Lingpa. Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus, 2016)