28 Jahre nach dem Paranirvana des Buddha begannen die Belehrungen der Sutra-Abteilung des Mahayana und die Tantras des Geheimen Mantra-Fahrzeugs im Bereich der Menschen abzunehmen, während sie noch im Bereich der Götter und Dakinis intakt blieben. Es gab großen Streit und Aufruhr, bedingt durch die negativen Geister und Kräfte, die außer sich waren über das Dahinscheiden des Buddhas. Zu dieser Zeit versammelten sich fünf heilige Männer am Gipfel des Berges Malaya. Sie sprachen 21 Gebete um den Buddha aus der Ferne anzurufen und beteten zum Buddha um Unterstützung in dieser Situation. Die Buddhas der zehn Richtungen und drei Zeiten erhörten ihre Gebete und sandten Manifestationen ihres Körpers, ihrer Rede und ihres Geistes verdichtet in ein Wesen – Vajrapani. Durch sein Kommen, bei dem viele Glück verheißende Zeichen auftraten, wurde der Boden des Gipfels am Berg Malaya zu reinem Gold und es regnete Blumen aus den Himmeln.
Erstes Auftreten des Dharma in Tibet
Zur selben Zeit fielen viele Schriften des Geheimen Mantras vom Himmel und landeten auf dem Dach des Palastes des Königs Dza, einem großen Dharma-König von Indien. An der Shri Nalanda Universität, ebenso in Indien, fielen ebenfalls viele Schriften der drei Kategorien des Abidharma vom Himmel. In Varanasi fiel das Kriya-Yoga-Tantra herab, am Gipfel des Berges Meribarwa’i das Yoga-Tantra, auf das Dach des Palastes des Königs Dza die Schriften des Mahayoga, im Singala-Wald die Schriften des Anuyoga, in Orgyen Danakosha – dem Geburtsort von Guru Rinpoche – kamen die Schriften des Atiyoga an. Fast alle Schriften des Sutra und Tantra fielen vom Himmel und kamen in unsere Welt. Die höchst außergewöhnliche Erscheinung ereignete sich im Land genannt Orgyen Thödchog. Da hatte ein achtjähriges Kind eine Vision von Vajrasattva, in der es alle der 64.000 Kategorien des Atiyoga erhielt und gleichzeitig sie in seinem Geist verwirklichte. Sein Name war Garab Dorje und seine Lebensgeschichte wird in „Das Leben und die Befreiung des Padmasambhava“ erzählt.
Dargelegt von Gyatrul Rinpoche. Übersetzt vom Ngak’chang Rangdrol Dorje (Enrico Kosmus) damit Praktizierende Vertrauen in diese erhabene Praxis erlangen. Möge es von Nutzen sein! Sarva Mangalam!