Dynamik trifft auf Knallfarben: Der NIKE Flyknit Lunar 2 (Test)

Im Frühjahr hatte ich während der Eröffnung des Nike Flagship Stores am Kurfürstendamm die Möglichkeit, mit dem Nike Designer Sean McDowell über die Entwicklung des Flyknit Lunar 2 zu sprechen. Zahlreiche Trainings- und Wettkampfkilometer später, wird er von mir immer noch sehr gern eingesetzt und sitzt nach wie vor wie angegossen. 

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Im Vergleich zum Vorgängermodell (von der Runner’s World mit dem Editors Choice Award 2013 ausgezeichnet), das ich nur ein Mal kurz für einen Testlauf während einer Veranstaltung im vergangenen Jahr tragen konnte, hat sich nicht so viel getan. Der Flyknit Lunar 2 (160€) ist ebenso leicht, flexibel und strapazierfähig wie die erste Ausgabe. Es gibt aber einige kleine Neuerungen, die insbesondere den Tragekomfort verbessern. Zudem wurde die Stabilität des Schuhs durch gezielt angebrachte Flywire Einsätze erhöht.

Alle Bilder könnt ihr zur Vergrößerung anklicken.

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TECHNOLOGIE

Wie Designer Sean McDowell damals erklärt, haben im Flyknit Lunar 2 zwei Technologien zusammengefunden. Das atmungsaktive Flyknit Obermaterial, das sich fast wie ein Strumpf um den Fuß legt, sorgt in Kombination mit der weichen, aber dennoch einigermaßen direkten Lunarlon Sohle für angenehmes, leichtes Laufgefühl. Ich sage bewusst ‘fast’ wie ein Strumpf, denn im Vergleich zum Flyknit Free wirkt das Material beim Lunar deutlich fester. Dadurch zwar robuster, aber auch nicht ganz so weich.

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Der Flyknit Lunar 2 macht im Vergleich zum Free eher den Eindruck, dass er mich über längere Einheiten tragen kann. Das ist nicht nur dem festeren Obermaterial und der Laufsohle geschuldet, sondern vor allem auch den Bereichen, die die Flywire-Fasern ummanteln (erkennbar an den fünf wie ein Dreieck gearbeiteten Bereiche).

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Diese umschließen den Mittelfuß auf angenehme Weise, sorgen aber dennoch für sicheren Halt und eine gute Passform. Zudem wird kein Druck auf die Seiten des Fußes oder Spanns ausgeübt. Die Flywire-Fasern bilden zudem den Übergang zum Schnürsystem und lassen Löcher für Schnürsenkel überflüssig werden.

Der Zehenbox bietet ausreichend Spiel für meine Zehen, auch um angenehm abrollen und sich dabei entfalten zu können.

Mit 216g in meiner Größe (40) ist dieser Neutralschuh mit acht Gramm mehr als der Asics Super J33 und vierzehn Gramm mehr als der neue Adidas Boost unmerklich schwerer und bringt mit drei Gramm mehr fast genauso viel Gewicht an den Läuferfuß wie der Brooks Launch.

LAUFSOHLE

Die Lunarlon Sohle bietet mit ihrer 10mm Sprengung (Höhenunterschied vom Vorfuß zur Ferse) einen sehr guten Laufkomfort, der für mich vergleichbar ist mit dem Brooks Launch. Angenehm weich und flexibel, ideal für zügige kurze und längere Läufe auf ebenen Wegen.

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Der widerstandsfähige Schaumstoffkern vermittelt mir bei schnelleren Einheiten zugleich ausreichend Dynamik, dass auch diese Trainings mit dem Lunar Spaß machen.

Die rautenförmigen Aussparungen an den Seiten der Sohle sorgen für mehr Flexibilität während des Abrollens. Im Vorfußbereich sind klein Gummistollen angebracht, die für eine angenehme Druckverteilung sorgen sollen.

Unter der Ferse sind abriebfestere Bereiche verarbeitet, um die Langlebigkeit der Lunarlon Sohle zu garantieren.

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Für Intervalle ist mir der Flyknit Lunar 2 mit seiner Lunarlon Sohle allerdings etwas zu wenig direkt.

FERSENBEREICH

Die Fersenkappe ist fest, aber dennoch flexibel. Sie ist sehr schön schmal gehalten, umschließt deshalb meine Ferse ganz wunderbar und ist nicht übermäßig gepolstert, was ich sehr gern mag.

An den Knöcheln und auch hinten an der Achillessehne ist das Material sehr hoch gearbeitet. Das könnte bei dem ein oder anderen Läufer für Probleme sorgen. Bei mir endet dieser Bereich genau unter dem Knöchel und führt zum Glück zu keinerlei Reibung.

Die Zuglasche an der Ferse ermöglicht das schnelle Anziehen, so dass sie sich für mich auch ideal als Triathlonschuh einsetzen lassen, wenn ich die Schnürsenkel gegen ein Schnellschnürsystem ausgetauscht habe.  

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OBERMATERIAL

Das maschinell gestrickte, strapazierfähige Flyknit-Obermaterial besteht aus einem Polyestergewebe. Es ist an den Stellen, die Halt vermitteln sollen, fester gewebt. An den Bereichen, wo es auf Flexibilität ankommt, ist es lockerer gewebt.

Eine Neuerung ist die gestrickte Zunge, die super dünn ist, absolut nicht auf dem Spann aufträgt und auf beiden Seiten bis über den Spann angenäht ist. Die Nähte sind absolut nicht zu spüren. Es wirkt, als wären Zunge und das restliche Obermaterial aus einem Guss.

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Um den Schuh individuell an jeden Läufer anpassen zu können, bieten einige Geschäfte die sogenannte Steaming Technik als Service an. Das ist grundsätzlich mit allen Flyknit Modellen möglich. Was genau dabei passiert, wie das Designteam um Sean McDowell auf die Idee kam, welchen Tipp mir Sean gab, damit ihr die Anpassung auch zu Haus vornehmen könnt und warum ihr dafür einen Kochtopf benötigt, könnt ihr hier nachlesen.

Der Nike Flyknit Lunar 2 trägt sich sehr komfortabel und ich bin auch auf etwas längeren Strecken recht leichtfüßig unterwegs. Aber an sehr warmen Tagen fühlen sich meine Füße leider sehr heiß an. Es ist mein erster Flyknit Lunar 2 und im Frühjahr war ich von der Atmungsaktivität auch durchweg begeistert. Durch das gestrickte Material kann man die kühle Luft sehr gut spüren. Gerade an den Seiten, was man an dem recht grob gehaltenem Muster gut erkennen kann. Je höher die Temperaturen aber am Thermometer krabbelten, desto wärmer wurde es für mich in diesem Schuh. Ich nahm an, dass gerade an heißen Sommertagen der Flyknit Lunar 2 die beste Wahl wäre. Ich habe aber eher das Gefühl, dass sich meine Füße darin schneller heiß laufen, als beispielsweise beim Asics Super J33, Brooks Pure Connect oder Nike Free Flyknit.

DESIGN

Der Flynknit Lunar 2 erstrahlt in egal welcher Farbkombination und ist durch das gestrickte Obermaterial eindeutig ein Schönwetterschuh. Hier wurden mutig verschiedene Kontrastfarben verwendet, die ich so noch nicht miteinander kombiniert gesehen habe. Meine Version in Organe-Violett ist das beste Beispiel. Wer es trotz Sommer nicht so ausgefallen mag, findet sicher dennoch ein Modell für sich. Etwas sanftere Kombination in hellblau-dunkelblau oder hellgrau-dunkelgrau gibt es natürlich auch.

Schön wäre allerdings gewesen, wenn das Markenlogo nicht nur „aufgemalt” wird. Ein kleineres Logo, dafür aber gestickt, wenn schon das gesamte andere Material gewebt ist, hätte das Design meiner Meinung nach perfektioniert.

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FAZIT

Der Nike Flyknit Lunar 2 ist ein Wohlfühlschuh mit dem ich kurze schnelle, aber auch längere langsamere Einheiten absolvieren kann. Ein schneller Flitzer, der mich Dank seiner guten Dämpfungseigenschaften auch bis zu Distanzen über den Halbmarathon hinaus begleitet. Für knackige Intervalle ist er mir aber nicht direkt genug, weshalb ich ihn eher für Läufe mit gleichmäßigem Tempo einsetze.  

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Habt ihr bereits Erfahrungen mit einem der Flyknit Modelle von Nike gemacht? Wie sehr schaut ihr auf das Design eines Schuhs? Welche Farbkombination würdet ihr wählen?

Vielen Dank an Nike für die Testmodelle, das mich auf zahlreichen Trainings- und Wettkampfkilometern über verschiedenste Strecken getragen hat.

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