DVD-Kritik: «Doctor Who – Sechster Doktor Volume 3» (seit dem 29. Juli 2016 im Handel)

Nach einer Unterbrechung von 18 Monaten kehrte im September 1986 auf die britischen Bildschirme zurück. Die BBC beugte sich damit dem Druck der Fans, die gegen die Absetzung ihrer Lieblingsserie lautstark protestiert hatten. Colin Baker schlüpfte abermals in sein grelles Outfit, und auch Nicola Bryant durfte als Companion Peri ihre Reisen durch Zeit und Raum an Bord der TARDIS fortsetzen - vorerst jedenfalls, denn ab Folge 9 würde es mit Mel (gespielt von Bonnie Langford) eine neue Begleiterin für den Time Lord geben. Die DW-Abenteuer des Jahrgangs 1986 präsentiert Pandastorm nun in dem DVD-Set Doctor Who - Sechster Doktor Volume 3, das seit dem 29. Juli 2016 im Handel ist.

DVD-Kritik: «Doctor Who – Sechster Doktor Volume 3» (seit dem 29. Juli 2016 im Handel)

Der Doktor findet sich unvermittelt an Bord einer riesigen wieder, wo er von seinem eigenen Volk vor Gericht gestellt wird: Er soll gegen das oberste Gesetz der Zeit verstoßen und in die Geschicke anderer Welten eingegriffen haben. Als Beweismaterial dienen drei Ereignisse aus dem Leben des Doktors. Eines aus seiner Vergangenheit, eines aus seiner Gegenwart und eines aus seiner persönlichen Zukunft. Doch sein bisher gefährlichstes Abenteuer steht ihm im Gerichtssaal bevor, wo er sich dem ruchlosen Ankläger Valeyard stellen muss, dessen Identität ein schockierendes Geheimnis für den Doktor birgt.

Den Whovians war es zwar gelungen, die BBC zum Einlenken und zur Rücknahme der Absetzung von Doctor Who zu bewegen, doch einen Teilerfolg wollte der Sender auch für sich verbuchen: Hatte die man die Zahl der Episoden von Colin Bakers erster Staffel (der 22. der Serie) zwar auf 13 reduziert, diesen im Gegenzug jedoch statt 25 nun jeweils ca. 45 Minuten Spielzeit zugebilligt, setzten die BBC-Bosse beim Umfang von Staffel 23 jetzt deutlich den Rotstift an: Mit 14 Folgen gab es zwar sogar eine mehr als vor der Zwangspause, doch jede Episode lief nun wieder wie früher lediglich 25 Minuten. Infolge dessen waren alle Drehbücher, die sich für die neue Staffel in Entwicklung befunden hatten, als die Crew von der zwischenzeitlichen Absetzung überrascht wurde, nicht mehr zu gebrauchen. Um aus der Not eine Tugend zu machen, entwarf das Produktionsteam etwas, das heute Gang und Gebe ist, zur damaligen Zeit aber eine Innovation für DW darstellte: einen übergreifenden Handlungsbogen mit dem Titel Das Urteil (org.: Trial of a Time Lord). Die Gerichtsverhandlung gegen den Doktor bildet dabei einen Rahmen, in den die drei Geschichten Der rätselhafte Planet ( The Mysterious Planet), Mindwarp und Vervoid Terror ( Terror of the Vervoids) eingebunden sind. Das Finale bildet dann der Zweiteiler Der schlimmste Feind (The ultimate Foe).

DVD-Kritik: «Doctor Who – Sechster Doktor Volume 3» (seit dem 29. Juli 2016 im Handel)

In Der rätselhafte Planet reisen der Doktor und Peri zu einem Planeten, der sehr große Parallelen zur Erde aufweist. Dort treffen sie auf den Glücksritter Sabalom Glitz und einen Roboter, der aus einem unterirdischen Komplex heraus über den Planeten wacht. Glitz hat den Plan, den Wächter auszuschalten, was jedoch das Gefüge des Weltalls ins Schwanken bringen könnte. Da kann der Doktor natürlich nicht tatenlos zusehen. Im Anschluss gibt es in Mindwarp ein Wiedersehen mit dem Geschäftemacher Sil, dem der Doktor in der Folge Revolte auf Varos aus der vorangegangenen Staffel schon einmal begegnet war. Dieser hat ein primitives Kriegervolk mit hochmodernen Waffen ausgestattet und dadurch das Gleichgewicht auf einem Planeten einseitig verschoben. Außerdem ist ein Wissenschaftler in Sils Auftrag mit Gehirntransplantationen beschäftigt und hat dabei sein Auge auf einen ganz bestimmten Wirtskörper geworfen. Vervoid Terror ist das erste Abenteuer des Doktors und seines neuen Companions Mel. An Bord eines galaktischen Luxusliners ereignen sich eine Reihe von Morden, dem das Duo sogleich nachgeht. Ein Motiv haben gleich mehrere Reisende, darunter auch intelligente Pflanzenwesen, die sich Vervoids nennen. Im zweiteiligen Finale Der schlimmste Feind hat der Ankläger seine Beweisführung abgeschlossen und die Urteilsverkündung steht an. Dem Doktor bleibt nur noch wenig Zeit, denjenigen zu enttarnen, der ihm diesen Prozess eingebrockt hat und auf seinen Tod aus ist. In höchster Not verbündet der sich sogar mit seinem Erzfeind, dem Master, um die Wahrheit herauszufinden, dem Drahtzieher einen Strich durch die Rechnung zu machen und dadurch seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Wenngleich die Konstruktion des Handlungsbogens aus heutiger Sicht etwas unbeholfen wirkt, so funktioniert der Gerichtsprozess als Klammer unterm Strich ganz ordentlich und mündet in ein spannendes Finale. Die ersten beiden Storys zeigen den Doktor und Peri als ein Gespann, das deutlich unverkrampfter und dadurch harmonischer miteinander umgeht, als dies noch in Staffel 22 der Fall war. Entsprechend erschütternd ist es für den Time Lord, wenn er vom Schicksal seiner Begleiterin erfährt, denn Peri verpassten die Autoren tatsächlich jenen dramatischen Abgang, den sich Nicola Bryant für ihre Figur gewünscht hatte. Bonnie Langfords Mel wird im Gegensatz dazu gar nicht erst großartig eingeführt, denn Vervoid Terror ist zu einer Zeit angesiedelt, in der sich der Doktor und Mel schon eine Zeit kennen. Entsprechend eingespielt agiert das Duo. Die Geschichten von Robert Holmes, Philip Martin und Pip & Jane Baker sind kurzweilig, wissen zu unterhalten und können darüber hinaus mit Gaststars wie Honor Blackman, Brian Blessed Lynda Bellingham oder Joan Sims aufwarten. Eine insgesamt abwechslungsreiche Staffel, der Colin Baker als sechster Doktor ein weiteres Mal seinen Stempel aufdrückt: Sein Doktor ist schrill, launisch, besitzt einen sinn für Ironie und ist ein ganzes Stück weit unberechenbar. Eine schillernde Figur in einem farbenprächtigen Universum voller Abenteuer.

DVD-Kritik: «Doctor Who – Sechster Doktor Volume 3» (seit dem 29. Juli 2016 im Handel)

Pandastorm präsentiert Doctor Who - Sechster Doktor Volume 3 als 5-Disc-Set im Hochglanzschuber, das neben den 14 Folgen à ca. 25 Minuten noch jede Menge Bonusmaterial erhält. Weitere 356 Minuten kann der geneigte Fan mit Making-Ofs der Folgen, Deleted & Extended Scenes, mehreren Featurettes und Ausschnitten aus zeitgenössischen TV-Sendungen verbringen. Audiokommentare sind genauso abrufbar wie Bildergalerien und Produktionsnotizen. Selbstverständlich ist der Ton auf Deutsch (DD 2.0) sowie auf Englisch (DD 2.0, DD 5.1) an Bord; auch die Untertitel gibt es wie gehabt in beiden Sprachen. Das Gesamtpaket rundet ein informatives und reich bebildertes Booklet ab, zu dem Colin Baker und Nicola Bryant jeweils ein Vorwort verfasst haben.

Während der Colin-Baker-Ära ging es hinter den Kulissen von Doctor Who ziemlich turbulent zu. Das Produktionsteam unternahm trotz des offenkundigen Desinteresses der BBC große Anstrengungen, die Serie dennoch über Wasser zu halten. Herausgekommen ist eine kurzweilige Staffel mit in einen großen Handlungsbogen eingebetteten unterhaltsamen Geschichten, die für Fans von Doctor Who auch heute noch ihren Reiz haben. Zusammen mit dem sehenswerten Bonusmaterial liegt so mit Doctor Who - Sechster Doktor Volume 3 eine DVD-Box vor, die sich alle, die einen Trip in die Vergangenheit des Doktors unternehmen möchten, definitiv ins Haus holen sollten.

Doctor Who - Sechster Doktor Volume 3 ist seit dem 29. Juli 2016 im Handel erhältlich.


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