DVD-Kritik: ANGÉLIQUE – EINE GROßE LIEBE IN GEFAHR


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Bewertung: 3 von 5 Bananen

INHALT:
Frankreich im Jahre 1658.
Angélique de Sancé (Nora Arnezeder), die Tochter eines verarmten Barons, wird mit dem reichen und viel älteren Grafen Joffrey de Peyrac von Toulouse (Gérard Lanvin) verheiratet, um den Familienbesitz zu retten. Aus anfänglicher Abneigung gegen ihren Ehemann entwickelt sich tatsächlich eine tiefe Liebe. Doch ihr unverhofftes Glück währt nicht lange. Denn die Vergangenheit holt sie ein:

Als Kind wurde Angélique Zeugin eines Komplotts gegen König Ludwig XIV. Die einstigen Verschwörer spüren sie in ihrem neuem Heim auf und schwören Rache. Zunächste kann ihr Ehemann Angélique noch beschützen, aber schon bald gerät er selbst ins Visir der Neider…

FAZIT:
Mit einem Budget von rund 15 Millionen Euro und einem großen europäischen Ensemble im Rücken verläuft sich ANGÉLIQUE– EINE GROßE LIEBE IN GEFAHR in den Wirren einer Zeitrafferhandlung, der zur Folge nicht immer ganz einfach ist. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass gleich die ersten vier Roman der „Angelique“-Reihe von der französischen Schriftstellerin Anne Golon in diesem Film adaptiert wurden.

Trotz des verhältnismäßig geringen Budgets zeigt der Film eine ausgeprägte Neigung für die authentische Darstellung der Kostüme des 17. Jahrhunderts, überschreitet dabei jedoch immer wieder die historische Grenze der Genauigkeit. Es scheint, als dienen die Kostüme einem Selbstzweck, dem sie immer wieder verzweifelt versuchen, gerecht zu werde. Die Szenerie hingegen wirkt nie wie eine Kulisse und verleiht dem Film eine gewisse, glaubwürdige Note.

Krampfhaft glaubwürdig versucht sich auch die Rahmenhandlung der Liebe zu etablieren. Zwar zeigt sich in einer sehr intimen (etwas zu plakativen) Szene, dass auch eine Zwangsheirat ihre angenehmen und vielseitigen Seiten hat. Lustvoll intensiv stellt dieser Moment den Beginn einer tiefen Liebe dar und mündet in ein Kind. Dennoch vermag dieses Knistern den Zuschauer zu berühren. Der Grund ist auch in diesem Fall wieder eine zu ausgedehnte Romanhandlung aus vier Romanen in einen Film zu vereinen.

Jener Handlung merkt man ihrem Ursprung im einfachen Charakter eines Heimatromans an. Es sind vor allem die Szenen, in denen Intrige, Verschwörung und Verrat die Handlung vorantreiben, die Spannung erzeugen. Die Kampfszenen hingegen wirken oft zu konstruiert und hinken bei dem Versuch Schwung und Geschwindigkeit in diesen Film zu bringen. Einzig die Musik hilft diesen Szenen aus der Misere heraus, wenngleich auch die zweifelsohne hörenswerte, musikalische Untermalung nicht immer vollends zum Bild zu passen scheint.

Während sich Liebe und Kampf in den Kostümen und Intrigen verliert, bekommt gegen Ende ein anderer Zustand ein große Bedeutung: Die Ohnmacht vor einem übermächtigen Feind, dem sich eine Frau zu dieser Zeit nicht erwehren kann, ja dem selbst ein Mann heute nur schwer etwas entgegensetzen könnte. Am Ende ist der Film schon lange nicht mehr die weiche Kost, als die er sich noch am Anfang präsentierte – hier zeigt sich die Klasse europäischer Koproduktionen.

So ist ANGÉLIQUE– EINE GROßE LIEBE IN GEFAHR weder eine richtige Romanze, noch ein waschechter Mantel-und-Degen-Film. Vielmehr kratzt er beide Genre nur am Rande an und ist ein waschechtes Drama im historischen Gewand – und als solches funktioniert der Film hervorragend. So gehört der Film zu einem dieser höherwertigen TV-Produktionen, die an verregneten Nachmittag als beiläufige Unterhaltung durchaus geeignet sind.

Seit dem 06.11.2014 ist ANGÉLIQUE – EINE LIEBE IN GEFAHR auf DVD, Blu-Ray und auf Video on Demand im Handel erhältlich.

Quelle: Pressematerial Tiberius Film 2014


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