„Big Balloon“
(Memphis Industries)
Geschwindigkeit scheint im Leben der Dutch Uncles eine wichtige Rolle zu spielen, nicht umsonst ließen sie sich im Video zum Titelsong ihrer aktuellen Platte beim Besuch eines Crashcar-Rennens ablichten. Fünf Alben in acht Jahren, die Jungs sind also auch bei der Arbeit so schnell wie sie auf “Big Balloon” klingen, Tanzmusik für Tempo-Maniacs, zehn aufgekratze, atemlose Songs als Stilmix aus Post-Punk, Indiepop und Funk. Sie haben ja 2008 deutlich dunkler begonnen, damals noch ausgewiesene Fans von Interpol und The Smiths, mittlerweile geht es weitaus lebendiger und verspielter zu. Duncan Wallis Stimme erinnert mit ihrer androgynen Färbung noch immer stark an Alexis Taylor und Hot Chip, die federnden, zackigen Gitarren wiederum an Franz Ferdinand. Glaubt man den vieren, dann wird dies das letzte Werk mit einem solchen Sound sein – der Nachfolger soll dann mit der bisherigen Linie brechen und etwas vollkommen Neues bringen. Bis es soweit ist, sollte man den so aufgeregten wie aufregenden Beat von Hitsingles wie “Baskin’”, “Streetlight” und “Oh Yeah” auf keinen Fall verpassen. Daß ein Song des Albums tatsächlich “Hiccup” heißt, trifft im Übrigen den Nagel auf den Kopf, eine weitere Pointe ist Duncan Wallis bei der Beantwortung der Frage gelungen, wie er denn einem gänzlich Unwissenden den Stil seiner Band erklären wollte: „I would simply say that after five albums we almost sound like our name suggests“ – viel mehr Weisheit läßt sich in einem Satz kaum unterbringen, Chapeau! http://dutchuncles.co.uk/