Mit verheerenden Folgen für die Küste von São Paulo. Ein Strandstreifen von etwa 100 m wird verschwinden. Das bedeutet, dass Bauwerke, die in der Nähe des Strandes gebaut wurden, in Gefahr geraten. “Die Brandung wird näher an die Strandstraßen heranrücken und städtische Siedlungen gefährden. Sie wird Befestigung schwächen und Mauern zerfallen lassen. Abwasserkanäle und –rohre in der Nähe des Strandes können abgedeckt werden oder brechen”, warnt Alfredini.
Eine weitere Gefahr droht nach der Studie für die küstennahen Bauten durch immer höhere Wellen in der Brandung und Meeresstürme. Letztere kommen immer häufiger vor. Das wird die Erosionen an der Küste verstärken. Durch einen höheren Meeresspiegel wird auch die Trinkwasserversorgung gefährdet. Das Meereswasser dringt immer weiter in die Flussmündungen. Trinkwasserfassungsanlagen versalzen und verkomplizieren oder blockieren die Wasseraufarbeitung. Der Forscher schließt damit, dass sich die betroffenen Städte auf die neue Situation vorbereiten müssen. Zum Beispiel bei den Bebauungen in Küstennähe. “Die Gemeindeverwaltungen, insbesondere die in Risikogebieten, müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass diese Gefährdung inzwischen Realität ist”, erklärt Alfredini.
Hoch oben im brasilianischen Nordosten kann man im Großraum Recife die gefahrenblinde Bebauungspolitik in Küstennähe gut beobachten und auch die Panik, die jetzt die Bewohner von Hochhäusern langsam beschleicht. In der südlichen Gemeinde Jaboatao im Großraum Recife hat man gleich auf eine Strandallee verzichtet und die hochgeschossigen Wohnblocks direkt an den Sandstrand gebaut. Inzwischen ist das Meer dabei, den Hochhäusern das Fundament abzugraben. Die Gemeinde hat inzwischen für das kommende Jahr viele Millionen Reales für Küstenschutzmaßnahmen vorgesehen. Hier kann man schon einmal beobachten, was der Klimawandel kosten wird.
Siehe auch:
Chaos und Panik in Recife dank Flutwelle und Internet
Informationsquelle:
Nível do mar sobe cada vez mais rápido no litoral norte de São Paulo – BrasilAtual