Doch der Islam in Iran ist politisch; islamistisch. Insofern sind alle Versuche, den Islam als “human” darzustellen, zum Scheitern verurteilt. Diese Trennung wurde – zu Recht – auch nicht unternommen, als Stalin im Namen des Kommunismus sein Terrorregime errichtete.
Im Zeit-Artikel heißt es aber auch: “Zwei Drittel des Berichts [gemeint ist der Fernsehbericht im iranischen Staatsfernsehen] beschäftigen sich mit der 54-jährigen Menschenrechtsaktivistin, die in Deutschland vor allem als Präsidentin des »Zentralrats der Ex-Muslime« bekannt geworden ist. Ahadi ist auch die Vorsitzende des Internationalen Komitees gegen Steinigung – aber das ist es nicht, was die Machthaber in Iran gegen sie aufbringt.
Mina Ahadi ist Mitglied der Arbeiterkommunistischen Partei des Irans.[...]
In der deutsch-iranischen Exilopposition ist Mina Ahadi nicht besonders gut gelitten.”
Ja, diese Aussagen ist korrekt. Und doch stellt sich mir die erste Frage, die ein Journalist stellen muss: cui bono? Wem nutzt es?
Wem nutzt es, zu betonen, dass Mina Ahadi sich als Kommunistin bezeichnet, dass sie Mitglied in einer kommunistischen Partei ist? Schmälert es in irgendeiner Weise ihre hervorragende Arbeit im Komitee gegen Steinigung? Mindert das die Arbeit für die Ex-Muslime? Ist es nicht völlig gleichgültig, woher sich der Antrieb speist, sich für Dritte – wie z.B. Sakineh Ashtiani – einzusetzen?
Mir persönlich sind allemal Menschen wie Mina Ahadi lieber, die etwas tun und die für etwas stehen als jeder, der im bequemen Sessel sitzt und nur meckert. Oder, wie die Autorin des Zeit-Artikels, Mariam Lau, ein Drittel der Zeit damit verbringt, sich über das politische Schicksal einer Frau zu mokieren.
Was soll mit dieser Aussage erreicht werden? Wem nutzt das? Und: was hat das mit Mina Ahadis Engagement für Sakineh zu tun? Es ist ein Bärendienst, den Mina Ahaidi hier erwiesen wird. Einer Frau, gegen die es in Deutschland Mordaufrufe gibt, die Veranstaltungen aus Angst um Leib und Leben in Deutschland absagen muss.
Nic