Dürfen Hunde Lakritze essen?

Der eine liebt sie, der andere hasst sie: Lakritze. Nicht mal unsere Hunde sind sich bei der schwarzen Süßholzmasse einig, was sie davon halten sollen. Manche Hunde lieben den unverwechselbaren Geschmack und andere rümpfen nur die Nase.

In jedem Fall wäre es gesünder für Ihren Hund keine Lakritz zu essen. Geringe Menge sind nicht giftig. In größeren Mengen wirkt ein Bestandteil der Süßholzwurzel jedoch schädlich für Hunde.

Süßholz ist ein Heilkraut

Die Süßholzpflanze ist eine Heilpflanze (Glycyrrhiza glabra) und findet daher sogar in der Medizin seit Jahrhunderten Verwendung. Es ist weitreichend bekannt, dass Süßholzextrakte antibakteriell und schleimlösend wirken. Man setzt sie vor allem bei der Behandlung von Husten und Beschwerden der Atemwege ein.

Schon in der Antike vertrauten die Menschen auf die heilende Wirkung von Lakritze und haben den Saft der Pflanze vielseitig bei der Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Zudem ist Lakritz heute oft noch in Hustensäften enthalten.

Ist Lakritz giftig für Hunde?

Lakritze enthält den Stoff Glycyrrhizin, welcher Bestandteil der Süßholzwurzel ist. Glycyrrhizin kann in größeren Mengen für Menschen schädlich sein. Der Verzehr von zu viel Lakritz kann Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Wassereinlagerungen auslösen.

Ihr Hund kann nach dem Verzehr von Lakritze ebenfalls von diesen Folgen betroffen sein. Glycyrrhizin ist für Hunde gefährlich. Die genauen Auswirkungen auf den Hundekörper sind jedoch noch nicht ausreichend erforscht.

Lakritze beeinflusst den Wasser- und Elektrolythaushalt

Sicher ist aber, dass Lakritz den Wasserhaushalt beeinträchtigt und die Kaliumausscheidung begünstigt. Kalium gehört zu den Elektrolyten. Diese sind als Ionen wichtig für viele der Funktionen im Körper Ihres Hundes.

Kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium, wirkt sich dies negativ auf den Wasserhaushalt und das Nervensystem Ihres Lieblings aus. Die Folge davon sind Bluthochdruck und Wassereinlagerungen.

Im besonders schlimmen Fall kann zu viel Glycyrrhizin sogar Nierenversagen bei Ihrem Hund auslösen. Sie sollten Ihrem Vierbeiner also auf keinen Fall Lakritze geben.

Mein Hund hat Lakritz gefressen, was tun?

Die Menge macht das Gift. Wenn Ihre Fellnase nur zwei oder drei Lakritzetaler erwischt hat, haben Sie nicht viel zu befürchten. Von Verdauungsproblemen und leichten Magenschmerzen erholt sich Ihr Hund in der Regel schnell wieder.

Sollte sich Ihr Vierbeiner aber in einem unbeobachteten Moment eine größere Menge Lakritz gefressen haben, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis ratsam. So vermeiden Sie schwerwiegende Folgen bei Ihrem Hund und Ihre Tierärztin kann Schlimmeres verhindern.

Woraus wird Lakritz gemacht?

Lakritze gibt es in allen möglichen Formen und Varianten. Während sie bei uns vorrangig als Nascherei bekannt ist, trinkt man in anderen Ecken der Welt Lakritz gerne als Getränk. Vor allem in Ägypten und Syrien konsumieren die Menschen Lakritze gerne als Erfrischungsgetränk und trinken sie traditionell zum letzten Essen vor dem Fastenmonat Ramadan.

Wir Europäer lieben Lakritz vor allem in Form von süßem Konfekt, als Stange oder als Taler. Man gewinnt Lakritze aus den Wurzeln des Echten Süßholzes. Die Süßholzpflanze findet man vor allem im Mittelmeerraum und in asiatischen Regionen.

Aus dem Extrakt der Wurzel wird ein dicker Saft gewonnen. Mit den Zusätzen Zucker, Gelatine und Mehl stellen die Produzenten daraus eine zähe Masse her, die in vielen Süßigkeitenschränken nicht fehlen darf. Anis, Pektin und Fenchelöl sorgen für den unverkennbaren, herben Geschmack. Die schwarze Farbe verstärken die Hersteller durch Zugabe von Farbstoffen noch weiter.

Lakritz für Hunde?

Lakritze hat im Hundenapf definitiv nichts zu suchen. Die gesunden Eigenschaften sind für uns Menschen in Maßen durchaus förderlich.

Allerdings sollte ein erwachsener Mensch pro Tag nicht mehr als eine Handvoll Lakritze verzehren. Der Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission empfiehlt maximal 100 mg Glycyrrhizinsäure pro Tag zu sich zu nehmen. Deshalb muss bei Lebensmitteln seit dem Jahr 2004 der Hinweis stehen:

"Enthält Lakritz - bei hohem Blutdruck sollte ein übermäßiger Verzehr dieses Erzeugnisses vermieden werden"
Quelle: eur-lex.europa.eu

Achten Sie aber ebenfalls bei sich darauf, dass Lakritz eine kleine Nascherei bleibt, die Sie sich nur hin und wieder gönnen. Gummibärchen sind da weitaus unbedenklicher.

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