Ein ganz klein wenige vier Jahre und drei Monate und eine volksweite Tankverweigerung hat es gedauert, und schon haben die führenden Technikredaktionen der Qualitätsmedien messerscharf herausgearbeitet, dass das neue Bio-Benzin E10 "viel schädlicher als bisher erwartet" sein könnte.
Bisher erwartet wurde, dass E10 überhaupt nicht schädlich ist. Was also "viel schädlicher als bisher" genau bedeutet, außer, dass Karl Guttenberg damit aus den Schlagzeilen ist, bleibt auch fünf Jahre nach dem Regierungsbeschluss zur Einführung des naturschonenden Dünnsprits unklar. BMW und Mercedes, so melden die Gazetten immerhin einstimmig, gängen wohl schon demnächst daran, die Auswirkungen des in der Tradition des Wehrmacht-Holzvergasertreibstoffes stehenden Bio-Benzins zu erforschen. Bis dahin, bittet Umweltminister Norbert Röttgen alls Autofahrer, möglichst auf Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Sei beides nicht zur Hand, solle ersatzweise auf Windenergie zurückgegriffen werden.