Dunkirk [Film]

Dunkirk Film poster.jpg
Titel: Dunkirk
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Chrisopher Nolan

Produktionsland: USA
Dauer: 107 Minuten
Erscheinungsdatum: 2017
Altersfreigabe: FSK 12

Log-Line:

Zu Beginn von DUNKIRK sind Hunderttausende britischer und alliierter Truppen vom Feind eingeschlossen. Am Strand von Dünkirchen haben sie sich bis ans Meer zurückgezogen – und befinden sich in einer ausweglosen Situation, denn die deutsche Wehrmacht schließt die Schlinge um sie immer enger … und enger.

Meine Meinung:
Knapp drei Jahre ist es her, als wir die Premiere zu „Interstellar“ gesehen haben … wie die Zeit verfliegt – und doch, war ich wieder so aufgeregt wie ein kleiner Junge zu Weihnachten. Das Datum rückte immer näher … da war noch die Aufregung groß, als das nächste Nolan-Projekt endlich angekündigt wurde … und heute ist es endlich soweit (in Österreich). Und die bange Frage (an mich selbst) – ist das endlich wieder der Ultra-Nolan-Film, auf den ich schon so lange warte(n muss)?

Eines vorweg; als ich erfahren habe, dass das neue Projekt sich auf die Evakuierung von Dünkirchen beziehen soll, war ich doch sehr skeptisch. Ich war bereits mit dieser Thematik (dank zahlreicher WW2-Dokus – die ich als Geschichts-Nerd nur zu gerne verzehre) vertraut. In unseren Breiten eher als die Schmach von Dünkirchen bekannt, nachdem die Alliierten (allen voran das britische Militär) nach der missglückten Landung in Frankreich von den Deutschen eingekesselt wurden und aus Dünkirchen fliehen mussten. Zahlreiche Ausrüstungsgegenstände (Fahrzeuge, Tanks, Munition etc.) blieben (für die Deutschen) zurück.

Nolan (und die Briten allgemein) haben aber eine tiefere, heroischere Ansicht zu dieser Evakuierung. Und man merkt, dass Herr Nolan versucht seine britische Sicht uns zu erzählen; die ich gestehen muss, so noch nicht gehört zu haben … z.B. das die britischen Zivilisten großen Anteil an der Rettung der knapp 300.000 Soldaten hatten.

So, aber jetzt zum Film:
Der Film kommt nur mit wenigen Dialogen, dafür mit viel Spannung und entsetzten Gesichtsausdrücken aus. (Ich persönlich hätte die paar Zeilen gleich am Anfang, die auf schwarzen Hintergrund geschrieben wird, verzichtet – da dies sowieso durch die „Luftpost“ der Deutschen erklärt wird). Was gleich auffällt: der Sound ist laut … wirklich sehr laut! Wenn der Flieger kommt … so ein Getöse hab ich im Kino noch nicht erlebt! Und dann kommt noch die Musik von Hans Zimmer (mit Nolans Taschenuhr als „Ticker“) dazu! Ich weiß zwar, was Herr Nolan damit bezwecken wollte … aber … ich glaube dieses Trivia auf der IMDb trifft es am besten:

„According to actor-director Kenneth Branagh, roughly 30 veteran Dunkirk survivors, who were in their mid nineties, attended the premiere in London. When asked about the film, they felt that it accurately captured the event but that the soundtrack was louder than the actual bombardment, a comment that greatly amused director Christopher Nolan.“

Auch werden gleich zu Beginn die 3 Erzählebenen aufgelistet:
* Strand (1 Woche)
* Boot (1 Tag)
* Flugzeug (1 Stunde)

Und ich musste Schmunzeln den ich wusste, Mr. Nolan konnte es einfach nicht lassen und jonglierte (wieder) mit den Zeitebenen, wie bei fast allen Filmen von ihm. Auch war ich gespannt und wartete, bis diese sich in einander verzahnten – sich miteinander kollidierten. Es erzeugt (zumindest bei mir) Spannung, aber auch viel Verwirrung – da ich nicht sofort wusste, welches Boot jetzt versenkt wurde, welche Leute da um ihr Leben schwammen. Wenn das beabsichtigt war – dann … meine Verehrung, Herr Nolan.

Auch werden tolle Bilder geboten, mit britischen Soldaten, die von einem Bombardement zur nächsten gescheucht werden, ohne wirklich durchatmen zu können. (Wobei ich ehrlich gesagt parallelerweise an „The Walking Dead“ dachten musste: Sicherheit –> Zombies / Angriff –> wieder Sicherheit –> wieder Zombies / Angriff).

Der Film erzeugt wirklich hochklassigen Thrill und diese wirken trotz Blut- und Kriegsamputationsarmut brutal und erbarmungslos. (Wer hier auf Soldaten mit einem Loch im Gesicht a lá „James Ryan“ erwartet wird vielleicht enttäuscht werden.)

So viel zum Positiven, doch auch hier habe ich den fulminanten Wow-Effekt NICHT gefühlt! Die Charaktere (auch wenn bewusst nicht so heroisch) wirkten größtenteils etwas stumpf. Es fällt doch schwer, sich mit ihnen zu solidarisieren. Zwecks Charakter waren die vom Boot noch am besten. Die Trostlosigkeit am Strand war meines Erachtens nach noch nicht ausgereift – klar, sie wurden mehrmals angegriffen, Schiffe sind untergegangen – aber die Tristheit auf diesen Gott verdammten Küstenstreifen verharren zu müssen, mit der Heimat schon in Blickweite … hierfür diente hauptsächlich der Typ, der seine Sachen ablegt und gedankenlos ins Meer marschiert. Ich persönlich hätte gedacht, die Typen am Strand wären zwei, max. drei Tage hier.

Als die Zeitlinien anfingen, sich miteinander zu verknüpfen, hatte ich so ein wärmendes Gefühl in mir, wiel sie gut ineinander passten und spürte einen großen Showdown. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich entspannt zurücklehnen und dem Film seinen Lauf lassen. Leider verpuffte dieses Gefühl recht bald wieder. Somit waren die 3 Ebenen auf einer „Wellenlänge“ aber die Spannung wurde merklich schwächer (der große Showdown kam in kleinen Wellen).

Fazit:
Die Kritiker (wie auch viele Kinogänger) feiern diesen Film in höchsten Tönen. Ja, dieser Film ist gut … aber bei Leibe nicht so gut wie Memento, Batman Beginns, The Dark Knight, The Prestige oder Inception … pendelt sich eher zwischen The Dark Knight Rises, Insomnia und Interstellar ein.

Sehr schön das Sir Michael Caine doch noch einen „Mini-Auftritt“ in diesem Film hatte (als Funker auf der anderen Leitung im Flugzeug), auch Nolans Onkel „John Nolan“ am Ende des Films.

Aber wenn ich diesen Film ganz nüchtern mit Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ vergleichen müsste, würde ich doch ohne größeres Überlegen James Ryan nehmen.

Es ist natürlich schön zu sehen, dass Christopher Nolan so viel Anerkennung (auch seitens der Kritiker) bekommt und als potentieller Oscar-Kandidat gehandelt wird – vergönnen würde ich es ihm auf jeden Fall (aber eher für seine früheren Werke).

Mein Rating:
8/10

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkirk_(2017)

http://www.imdb.com/title/tt5013056/



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