Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,ich möchte Euch heute die lustige und doch ernsthafte Geschichte von den Schildbürgern erzählen, die Erich Kästner aufgeschrieben hat:
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"Das Rathaus von Schilda"Die Bürger von Schilda hatten ein neues Rathaus gebaut.
Alle Bürger waren mächtig stolz auf das neue Gebäude.
Es sollte festlich eingeweiht werden.Alle wichtigen Bürger und Bürgerinnen der Stadt versammelten sich vor dem prächtigen Tor. Der Bürgermeister eröffnete offiziell das Rathaus und alle gingen gemeinsam hinein, um die Einweihung zu feiern.
Doch was war das? Innen war das Rathaus völlig dunkel!
Die Schildbürger erschraken heftig und wunderten sich.„Wir haben vergessen, Fenster einzubauen!“, rief dann die Frau des Bürgermeisters.„Richtig!“, rief einer der Ratsherren und schlug sich mit der Hand an die Stirn.
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„Nun, so werden wir in unserer ersten Ratssitzung darüber beraten, wie wir Licht in unser neues Rathaus hineinbringen können“,meinte daraufhin der Bürgermeister von Schilda.
„Das ist doch kein gar Problem“, sprach da einer der wichtigen Bürger der Stadt,
„ich bin sicher, das Licht wird sich auch ohne Fenster in das Rathaus hineinbringen lassen.“
Schnell schrieb er eine lange Liste:
„Das sollten wir versuchen:…das Licht in einen Sack stecken …den Sonnenschein mit Eimern schöpfen…den Tag in Mausefallen fangen…das Licht mit der Heugabel aufspießen …die Sonne anzapfen…den Tag in Kisten einsperren…das Sonnenlicht in Flaschen abfüllen…das Licht in den Spiegeln ins Rathaus tragen …die Helligkeit ins Rathaus schaufeln
Quelle: Karin Heringshausen
Ihr Lieben,wenn wir diese Geschichte lesen, können wir nur schmunzeln, vor allem darüber,
wie die Dunkelheit in dem Rathaus ohne Fenstern beseitigt werden sollte.
Unser Leben ähnelt manchmal auch so einem Rathaus ohne Fenster.
Wir sehen in solchen Zeiten nur Dunkelheit in uns selbst.
Wir erleben in solchen Zeiten Schweres, wir erfahren tiefes Leid und spüren in uns tiefe Dunkelheit, große Mutlosigkeit und haben kein Vertrauen mehr in das Leben.
Wichtig ist es, dass andere Menschen in dieser Phase zu uns stehen, dass sie mit ihrem Licht den hellen Schein der Liebe, der Zuversicht und der Freude in unser Leben hineintragen.
So ist gewährleistet, dass zumindest zeitweilig Licht ins unsere Dunkelheit fällt und die Dunkelheit für einige Zeit weichen muss.
Nachteilig ist aber, dass, sobald diese lieben anderen Menschen uns wieder verlassen, die Dunkelheit mit aller Macht in unser Leben zurückkehrt.
Damit es dauerhaft hell wird in unserem Leben, damit dauerhaft Licht in unserem Leben scheint, müssen wir selbst tätig werden, das kann uns niemand abnehmen.
Wie wir oben an den Ratschlägen des Bürgermeisters von Schilda erkennen können, können wir die Helligkeit des Tages, den Schein der Sonne, das Licht der Freude, der Liebe und der Zuversicht nicht in Säcken einfangen und in unser Leben hineintragen.
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Um Licht in unser Leben hineinzubekommen, um die Sonne in unserem Herzen zu entflammen, um das Licht der Zuversicht und der Hoffnung in unserem Leben zu entzünden, müssen wir große Fenster in das Haus unseres Lebens brechen, wir müssen uns dem Leben quasi öffnen.Wenn wir zuhause bei heruntergelassenen Jalousien und abgeschaltetem Telefon sitzen, können wir nicht fröhlich werden, das ist eine nicht zu leugnende Tatsache.
Wichtig ist es, sich dem Leben wirklich zu öffnen,
…z.B. ein froh machendes Buch zu lesen
…z.B. mit fröhlichen Menschen einen Spaziergang oder eine Wanderung zu machen
…z.B. sich einem Kreis von Menschen anzuschließen, bei denen die Freude am Leben im Mittelpunkt steht.
…z.B. sich ein Hobby zu suchen, dass der eigenen inneren Sehnsucht entspricht,
z.B. Singen oder Malen
…z.B. sich für andere Menschen einzusetzen, denn, indem wir anderen Menschen helfen, vertreiben unsere die eigene Dunkelheit.
Eines aber sollten wir niemals vergessen:
Wir brauchen vor der Dunkelheit keine Angst zu haben, denn eigentlich gibt es gar KEINE Dunkelheit.Dunkelheit ist nichts anderes als das Fehlen von Licht.
Deshalb ist es auch so einfach, etwas gegen die Dunkelheit zu unternehmen
und die Dunkelheit kann nichts dagegen tun!
Selbst gegen das kleine Licht einer Kerze ist die Dunkelheit machtlos!
damit es hell und fröhlich werde!
Die Erkenntnis, dass die Dunkelheit des gesamten Universums nichts gegen das Licht einer Kerze ausrichten kann, die ich anzünde, ist die größte und beste Erkenntnis, die ich von meinem Jugendfreund Hans-Christoph lernte, bevor er, nur 15 Jahre alt, an seiner schweren Asthmaerkrankung starb!
Euer fröhlicher und zuversichtlicher Werner
Quelle: Helmut Mühlbacher