Anlässlich der Ausstellung Sensorium im Mudam hatte ich das Glück am letzten Samstag am Smell Workshop mit dem Künstler Junsoo Ban teilzunehmen.
In dem Workshop ging es darum, eine bestimmte Erinnerung anhand von Gerüchen zu rekonstruieren. Die zentrale Frage lautete:
Wie kann ein Geruch Gestalt annehmen?
Junsoo Ban hat in seiner künstlerischen Auseinandersetzung ein Objekt entwickelt, mit dessen Hilfe sich duftende Erinnerungen materialisieren und räumlich anordnen lassen. Im Workshop durften alle TeilnehmerInnen so ein Objekt bauen und ihrer duftenden Erinnerung freien Lauf lassen.
- Hierzu wurden zunächst Würfel aus festem Papier in verschiedenen Größen hergestellt.
- Dann wurden die Würfel beduftet
- und schließlich auf einem quadratischen oder rechteckigen Fundament aus fester Pappe angeordnet (siehe Bild oben)
Hier findet man viele originelle Duftkomponen-ten wieder, die Teil des alltäglichen Lebens sind und somit auch Teil einer Erinnerung sein können.
Für den Workshop standen 30 Düfte zur Auswahl, z.B. Gras, Heu, Lavagestein, Schmutz, Staub, Vinyl, Sattel, Seife, Pfeifentabak, Farbe, Apfelblüte, Kaugummi, Play-doh, Kleber, Babypuder, geputzte Fenster, Swimming Pool, Sonnencreme, Holy Water, Holy Smoke, salzige Luft, Brot, Gewächshaus, Schnee oder Regen. Die meisten Düfte rochen sehr echt, einige zwar angenehm, aber nicht ganz authentisch.
Zum Abschluss durften alle TeilnehmerInnen die verschiedenen Objekte reihum erschnuppern. Beim Riechen verbanden sich die einzelnen Duftkomponenten zu einem ganz eigenen, charakteristischen Parfum.
Unter den entstandenen Werken waren Erinnerungen aus der Kindheit, der Duft geliebter Menschen, schöne Momente oder abstrakte Konzepte wie Freiheit.
Diese Methode hat mich sehr inspiriert und ich werde sie sicherlich schon bald mit ätherischen Ölen ausprobieren. Mir schwebt vor, die Düfte der Garrigue, Australiens oder Madagascars auf einem Duftkontinent à la Junsoo Ban zu vereinen.
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